1. Erpressung


    Datum: 29.04.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byhalbeliebe

    Ben schwankte. Alles drehte sich um ihn herum. Verdammter Alkohol. Normalerweise trank er nicht so viel, höchstens ein Glas Wein zum Abendessen, aber heute hatte Eva ihn richtig abgefüllt. Sie hatte ja Recht, er sollte lockerer werden.
    
    Es war Evas Geburtstag und sie hatte praktischerweise sturmfrei. Also war eine große Party im Haus ihrer Eltern angelaufen. Sie hatte alle Sportlerinnen eingeladen und jede Menge leichte Jungs waren auch da. Ben wusste, dass Eva ihm treu war, aber es störte ihn doch, dass sie so viele Schlampen eingeladen hatte. Naja, wahrscheinlich hatte sie die garnicht eingeladen, die kamen ja sowieso immer, wenn irgendwo die Worte Party und Alkohol fielen.
    
    Jedenfalls hatte Eva ihm einen Becher Bier nach dem anderen gegeben und er hatte sich gedacht 'Was solls, ausnahmsweise. Es ist ihr Geburtstag!' Eigentlich mochte er kein Bier, aber nach dem vierten hatte er sich dran gewöhnt.
    
    Aber inzwischen waren es sicherlich zehn und sein Magen rebellierte. Er war blass und schwitzte. Der ganze Partylärm war zu einem Hintergrundrauschen verkommen. Und alles schien ein bisschen verschwommen zu sein. Er ging in die Küche und nahm sich ein Glas Leitungswasser. Hielt seine Hände unter den Strahl kalten Wassers. Das half ein wenig, seine Augen fokussierten wieder einigermaßen -- was aber nur dazu führte, dass er merkte, wie übel ihm war.
    
    „Hey Krümel, alles okay bei dir?" Eva kam in die Küche. Er schüttelte vage den Kopf. „Ich hab zuviel getrunken!" Eva ...
    ... nahm ihn in den Arm. „Oh mein armer Schatz. Komm, ich bring dich ins Bett, hm?" Dankbar ließ sich Ben die Treppe hoch und in Evas Zimmer ziehen. Sie schob ihn aufs Bett. „Oh, es dreht sich alles!" jammerte er. Eva kicherte. „Ach, mein armer Kleiner! Mach die Augen zu, und schlaf ein bisschen." „Bleibst du bei mir?" „Aber Liebling, ich hab das ganze Haus voller Gäste! Ich versuch sie rauszuschmeißen, okay? Schlaf einfach, ich komme sobald ich kann!" Die letzten Worte drangen schon nicht mehr ganz bis in Bens alkoholvernebeltes Gehirn, denn er war bereits eingedöst.
    
    Zwanzig Minuten später fuhr er aus seinem leichten Schlaf. Im Zimmer war es finster. Die Musik von unten dröhnte durch den Boden herauf. Sein Kopf dröhnte nicht weniger. Unsicher schwang er die Beine über die Bettkante und stand auf. Er taumelte zum Badezimmer. Er schaffte es grade noch, sich vor der Toilette hinzuknien, ehe er sich lautstark übergeben musste.
    
    Zitternd und schwitzend richtete er sich auf. Er betätigte die Spülung und ging hinüber zum Waschbecken. Ein Blick in den Spiegel. Angewidert zog er sich aus und ging in die Dusche. Sorgfältig seifte er sich ein, ließ Wasser auf sein Gesicht rieseln, machte sich frisch. Außerdem putzte er die Zähne. Er mochte es nicht, wenn Eva ihn küsste und er roch nicht gut. Und so wie er sie kannte würde sie ihn noch ordentlich durchnehmen, wenn sie ins Bett kam -- sofern sie nicht sofort betrunken einschlief. Vielleicht würde sie sich auch mit ein bisschen Lecken ...
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