1. Soulmates Teil 05


    Datum: 10.05.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byKojote

    ... ‚schluchzte'. Wie in ‚mein liebstes Haustier ist gerade gestorben' oder ‚ich bin am Altar sitzen gelassen worden'.
    
    Jos Mutter wandte sich natürlich erst einmal dem Problem zu, dass noch ein klein wenig dringlicher war, als die Anwesenheit von Ungeziefer in ihrer Küche. Und ich tat das auch.
    
    Wahrscheinlich gleichermaßen fassungslos, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, blickten wir eine Jo an, deren Gesicht sich zu einer Miene der Verzweiflung verzogen hatte und der die Tränen in Strömen über die Wangen liefen.
    
    „Mom, ich habe Angst", wimmerte sie und streckte hilfesuchend ihre Hand in Richtung ihrer Mutter aus.
    
    Und da durfte ich dann einen Blick hinter eine Fassade werfen, den ich sonst nie erlebt hätte. Denn die Schickse wurde plötzlich zu einer Mutter, wie Jocasta ganz bestimmt
    
    keine
    
    hatte.
    
    Sie mochte vielen Klischees entsprechen, aber sie hatte Melody und Jo zumindest zum Teil erzogen. Und wenn es darauf ankam, dann konnte sie offenbar darauf scheißen, dass Tränen sich nicht mit dem... wasauchimmer, aus dem ihre Bluse gemacht war, vertrugen.
    
    „Was ist passiert, Baby?", fragte sie, während sie ihre Tochter in den Arm nahm und ihr tröstend über das Haar streichelte.
    
    Und sie fragte es ruhig und gefasst und eben nicht voreingenommen. Ich glaube, für den Moment vergaß sie meine Anwesenheit ein wenig.
    
    Stockend und immer wieder von Schluchzern geschüttelt, erzählte Jo daraufhin eine Geschichte, bei der sich mir gleichzeitig die Nackenhaare ...
    ... sträubten und mir die Kinnlade herabfiel.
    
    „Ich hab mit Matt hier noch Nacharbeiten in dieser Tuning-AG gemacht, von der ich dir erzählt habe. Der Lehrer hat uns die Sache anvertraut. Also eigentlich mehr Matt, als mir, aber ich durfte noch beim Reinigen helfen.
    
    Und danach war Matt noch so nett, mich fast bis zum Wagen zu bringen, bevor er in sein Zimmer ging. Er ist nämlich mit einem Stipendium auf der Schule, musst du wissen. Er kommt nicht aus dem Viertel.
    
    Aber im Auto ist mir eingefallen, dass ich mich gar nicht bei ihm bedankt habe. Also... Ich meine... Nicht für die Begleitung, sondern dafür, dass er einfach nett zu mir war, obwohl er allen Grund hätte, mir die kalte Schulter zu zeigen. Weil einfach alle an der Schule so mies mit ihm umgehen, obwohl er niemandem was getan hat und sich immer korrekt verhält.
    
    Und dafür, dass ich einfach mit anpacken durfte, auch wenn er mich keine einzige, schwere Sache hat machen lassen und auch verhindern wollte, dass ich mich schmutzig mache."
    
    Sie unterbrach sich kurz und ihre Mutter sah zu mir hinüber. Was mir Gelegenheit gab zu erkennen, dass sie tatsächlich mit ihren Töchtern verwandt war, denn ihr Blick war so undeutbar, dass ich sofort an die eine oder andere Situation mit Mel oder Jo denken musste.
    
    Aber dann hörte sie weiter ihrer Tochter zu und ignorierte mein ziemlich dämliches Gesicht.
    
    „Jedenfalls bin ich dahin gelaufen, wo er ungefähr wohnen müsste und da habe ich gesehen, wie vier Arschlöcher auf ihn eingetreten ...
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