1. Deus Ex Machina - Komplette Story -


    Datum: 02.06.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byUnfein

    ... als könnte sie jederzeit wieder in Tränen ausbrechen.
    
    „Sie sind immer noch Sie selbst, Sir.", versuchte sie ihn zaghaft zu beschwichtigen.
    
    „Nur besser und gesünder."
    
    „FUCK! SEL! Wie konntest Du nur?!"
    
    Die Angesprochene trat nervös mit einem Fuß auf den Anderen und begann an ihren Nägeln zu kauen.
    
    „Sind Sie jetzt sehr böse auf mich, Sir?", fragte sie leise.
    
    „Ich wusste nicht, dass es so schlimm für Sie ist."
    
    Greg griff sich an die Nasenwurzel und massierte sie. Dachte nach.
    
    Wie sollte er ihr klarmachen, was sie getan hatte? Sie verstand es nicht.
    
    Für sie waren Verbesserungen etwas Gutes, Wünschenswertes. Grundsätzlich stimmte das ja auch, aber er war nicht mal gefragt worden.
    
    Wurde sie allerdings auch nicht, wenn sie ein Update bekam, überlegte er.
    
    Es war hoffnungslos. Am besten machte er das Beste draus und fand sich mit der neuen Situation ab.
    
    Er seufzte tief.
    
    „Sel. Du wusstest es nicht besser. Daher verzeihe ich Dir nochmals. Aber tu bitte nie wieder etwas, was mich unmittelbar betrifft, ohne mich zu fragen! Versprichst Du mir das?"
    
    Fast unhörbar, das Schuldbewusstsein in Person, flüsterte sie: „Ja. Ich verspreche es, Sir."
    
    „Gut! Dann zeig mir nun Deinen Holoraum. Vielleicht lenkt mich das etwas ab."
    
    „Vielen Dank für Ihre Vergebung, Sir. Ich habe es wirklich nur gut gemeint. Ich liebe Sie."
    
    „Ja, ja. Ich weiß.", meinte Greg verdrossen. „Und nun leg los!"
    
    „Starte Demosequenz eins."
    
    Das Licht verdunkelte sich langsam und ...
    ... verlosch. Dann wurde es langsam wieder heller und erste Konturen erschienen. Als die Formen klarer wurden, runzelte er die Stirn.
    
    Hatten sie, ohne es zu merken, den Raum verlassen? War er kurzfristig bewusstlos geworden und hatte alles geträumt?
    
    Er stand mitten in seinem Kapitänsquartier, direkt vor seinem Himmelbett.
    
    Unmittelbar neben ihm stand Selen, nun aber in einem venezianischen Kostüm aus dem 16. oder 17. Jahrhundert. Er schaute an sich herunter und stellte fest, dass er ebenfalls eine originalgetreue Gewandung aus dieser Epoche trug. Probehalber fühlte er den Stoff an seinem Ärmel, er schien wirklich aus Brokatstoff zu bestehen.
    
    Er schaute sich um. Es gab noch weitere Veränderungen im Vergleich zu seinem Quartier. Die Holofenster standen weit offen und eine warme Brise wehte in den Raum, erfüllt von einem seltsamen Gemisch an Düften.
    
    Das war nicht möglich! Holoprojektoren vermochten keine Gerüche zu erzeugen.
    
    „Willkommen im Venedig von 1650, Commander!", meinte Selen salbungsvoll.
    
    Greg war über alle Maßen verblüfft. Das hier wirkte nicht wie eine Simulation, sondern absolut echt.
    
    „Möchten Sie vielleicht einen Stadtbummel machen, ein Eis essen gehen oder in einer Taverne ein Glass Chianti trinken, Commander?
    
    „Geht das?"
    
    „Natürlich."
    
    „Ich kann ganz Venedig besuchen?"
    
    „Ja. Sie können auch eine Gondel benutzen oder sich in einer Sänfte tragen lassen."
    
    „Du verarschst mich?!"
    
    „Das würde ich mir niemals erlauben."
    
    „Uff. Das wirkt ...
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