1. Das falsche Fenster


    Datum: 15.06.2019, Kategorien: Erstes Mal Autor: elektroschamane

    Müde steuerte ich meinen Wagen in die Siedlung, in der ich wohnte. Obwohl es Sommer war hatte ich so lange gearbeitet, dass es bereits dunkel geworden war.
    
    "
    
    ", dachte ich. Vor einem Jahr war ich in die Neubausiedlung umgezogen, nachdem die Beziehung mit meinem langjährigen Freund in die Brüche gegangen war. Meinen dreißigsten Geburtstag hatte ich vor zwei Monaten ohne besondere Feierlichkeiten hinter mich gebracht.
    
    Aber immerhin bewohnte ich ein kleines Haus, das ich mir wie zum Trost über meine zerbrochene Beziehung mit Hilfe meines Ersparten gekauft hatte.
    
    Mittlerweile fuhr ich die Straße entlang, in der ich wohnte. Alle Häuser, kleine Bungalows, glichen sich beinahe wie ein Ei dem Anderen. Sie waren nach dem gleichen Plan gebaut worden und so musste ich meine Träumereien einstellen und darauf achten, nicht an meinem Zuhause vorbeizufahren.
    
    Ah, da war das Haus des Reservisten mit dem ausgedienten Bundeswehr-Geländewagen, der auf dem Stellplatz stand. Noch ein paar Häuser weiter, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, war ich zu Hause.
    
    Wenige Minuten später bog ich in meine Einfahrt und stellte das Auto in der Garage ab. Rumpelnd schloss sich das elektrische Garagentor hinter mir, während ich ausstieg.
    
    Meine Schuhe stellte ich im Flur ab. Das Haus war im Laufe des Tages warm geworden und ich öffnete die Fenster in Wohnküche, Badezimmer und Arbeitszimmer. Glücklicherweise lag das Schlafzimmer an der Nordseite und blieb angenehm kühl. Ich schlüpfte nur ...
    ... kurz hinein und schloss die Vorhänge. Lüften war hier nicht nötig. Die Handtasche landete auf dem Ankleidetisch und ich verließ das Schlafzimmer wieder.
    
    In meiner Wohnküche schaltete ich den Fernseher an und während die Werbung vor sich hin dudelte, schmierte ich mir ein Käsebrot. Erschöpft sank ich schließlich in den Sessel, kaute auf meinem Brot herum und nuckelte an der Bierflasche, die ich ebenfalls mitgebracht hatte.
    
    Lustlos zappte ich durch die Programme. Das Käsebrot war längst aufgegessen. "
    
    ", überlegte ich kurz, entschied mich aber dagegen. Die Bierflasche brachte ich in die Küche und holte mir noch ein Glas Mineralwasser.
    
    Wohlige Müdigkeit erfüllte mich, als ich wieder im Sessel Platz nahm. Eine Folge von "Desperate Housewives" flimmerte über die Mattscheibe. Halbherzig folgte ich dem Treiben der Hausfrauen und ihrer Männer. "
    
    ", seufzte ich in Gedanken.
    
    Immer wieder schweiften meine Gedanken ab. Die Müdigkeit erfüllte mich immer mehr, meine Augenlider wurden schwerer, das Bier und das Murmeln des Fernsehers taten ihr Übriges. Meine Augen fielen zu und ich schlief ein.
    
    Ein Rumpeln und eine Stimme weckten mich auf. Ich schreckte hoch. Mein Herz klopfte alarmiert. "
    
    ", schoss es mir durch den Kopf. Ich schaltete den Fernseher aus, um besser lauschen zu können. Nichts.
    
    Leise schlich ich zum Küchentresen, nahm vorsichtig ein großes Fleischmesser aus dem Messerblock. "
    
    ", dachte ich.
    
    Da war es wieder! Das leise Poltern, von dem ich wohl ...
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