1. Immer mit dem Wind 02


    Datum: 04.07.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byAldebaran66

    ... seine Bekleidung hatte sich mit der Zeit eher an die der Eingeborenen angepasst. Er kam auf uns zu und begrüßte uns zu unserer Überraschung in einem glasklaren Englisch.
    
    Zumindest Richard und ich waren vollkommen überrascht, was allerdings den Alten anging, so war ich mir nicht so sicher. Er zuckte mit keinem Muskel und begrüßte den anderen, als wenn es das natürlichste von der Welt war. Sie schüttelten sich die Hände und der andere wies uns den Weg zu einem der größeren Lehmbauten.
    
    Wie sich herausstellte hieß er John. Zumindest für uns hieß er so, denn ob es stimmte war eine ganz andere Sache, was allerdings vollkommen egal war. Ob John, Jack oder Jim, Namen sind hier mehr Schall und Rauch als anderswo.
    
    Wir gingen durch einen niedrigen Eingang in die Lehmhütte und ich war erstaunt darüber, wie kühl es darin war. Dann setzten wir uns auf ein paar weich aussehende Pflanzenmatten. Erst jetzt begann der offizielle Teil der Begrüßung, denn mehrere Frauen kamen herein und brachten Schüsseln und Schalen voller Früchte und herrlich schmeckendes, kühles Wasser. Allerdings muss ich wirklich und ehrlich sagen, einen Moment lang waren mir die Köstlichkeiten vollkommen egal, denn die Frauen die hier ihren Dienst versahen, waren für meine Augen eine wirkliche Augenweide.
    
    Genauso spärlich gekleidet wie die Männer waren sie nur um die Hüfte mit einem Röckchen aus Pflanzenfasern bekleidet. Was allerdings dann besonders auffiel waren ihre kegelförmigen, festen und spitzen Brüste ...
    ... welche ich in dieser Form noch nicht gesehen hatte. Außerdem waren ihre Hintern praller als ich es gewohnt war. Wohl geformt standen sie weiter heraus als bei den europäischen Frauen und wirkten rund, fest und wohlgeformt. Dazu kam ihre fast schwarze Haut die nur an den Handflächen, den Fußsohlen, den Augen und wenn sie lächelten den Zähnen unterbrochen wurde. Befremdlich kamen mir nur die wulstigen Lippen und das kurze Haar vor. Vor allem war ich es einfach nicht gewohnt, dass Frauen so kurzes Haar hatten. Es kräuselte sich in kleinen lustigen Löckchen auf dem Kopf, oder war, wenn es etwas länger war in kleine Zöpfchen geflochten. Faszinierend war auch die Tatsache, dass sie anscheinend ihre Haut mit einer Art Fett oder Öl einrieben. Leider roch es nicht so gut wie dass in Alexandria, eher das Gegenteil war der Fall. Es kam mir eher etwas ranzig vor, vielleicht war aber auch ich selber derjenige, der so muffelte.
    
    Dann nahmen wir von den Früchten, ob bekannt oder unbekannt und genossen diese wohlschmeckende Erfrischung. Gesprochen wurde nur wenig. Eher nebenbei und es waren eher Floskeln die ausgetauscht wurden. Frei nach dem Motto, was so in Europa los war und ähnliches. Es hatte nichts mit dem zu tun, was wir hier wollten oder warum wir hier waren. So widmete ich mich mehr den Früchten als der Konversation, denn darin war ich wirklich kein Meister und Richard noch weniger. Vor uns hin futternd saßen wir wohl eine Stunde dort und schlugen uns die Bäuche voll, bis nichts ...
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