Immer mit dem Wind 02
Datum: 04.07.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byAldebaran66
... Obst wie verhungernde her. Richard und ich waren immer noch so voll, dass wir dabei nur erstaunt zu schauten und uns wunderten, wie viel davon in die Mägen der Männer passte.
Da die Lage jetzt sicher zu sein schien. Wurden die Wachen gelockert, aber an Land durften wir trotzdem nicht. Es hätte sowieso nur wenig zu sehen gegeben, zumindest davon berichteten wir. Man sah sich schnell über an ein paar Lehmhütten und man wollte die Einwohner auch nicht mehr stören als nötig. Es gab zwar ein wenig gemurre, als dann aber der Kapitän in Aussicht stellte, im nächsten zivilisierten Hafen lange Freiwachen zu verteilen und dazu noch ein kräftiges Taschengeld auslobte, wurde die Stimmung wesentlich besser. Was sicher auch daher rührte, dass die Verpflegung besser und besser wurde. Waren es zuerst nur Früchte gewesen, wurden uns jetzt auch noch ein paar Hühner und Schweine geliefert, die schnell auf dem Tisch lagen. Selbst Wasser kam in Kalebassen an Bord. Außerdem gab der Kapitän für die Freiwache ein kleines Fässchen Rum frei.
Schon war die Stimmung besser als je zuvor. Nur die Wasserversorgung im größeren Stil war noch nicht gesichert. Wir mussten unsere Wasserfässer auffüllen, aber das gab der Brunnen des Dorfes wohl nicht her. Also kamen die bekannten Freiwilligen wieder dran. An uns musste der Kapitän einen Narren gefressen haben, dass er uns schon wieder aussuchte. Nun gut, Richard und ich hatten sowieso nichts Besseres zu tun und so gingen wir an Land, eine ergiebigere ...
... Quelle zu finden.
Wir gingen Flussaufwärts denn wir vermuteten, dass es dort reineres Wasser gab als am Unterlauf und stiefelten fröhlich los. Zu weit durften wir sicher nicht laufen, schließlich mussten wir das Wasser, wenn wir welches fanden, vorn dort auch einigermaßen einfach zum Schiff bringen.
Wir hätten das Boot nehmen sollen. Hatten wir doch nicht bedacht, wie dicht das Ufer bewachsen war. So waren wir gerade zwanzig Minuten unterwegs und wollten gerade umdrehen, als wir ein kleines Flüsschen, eher einem Graben gleich in den großen Fluss münden sahen. Wir probierten zwei Meter weiter oben das Wasser und bemerkten wie gut es schmeckte und wie klar es war. Also gingen wir diesen Graben lang um möglichst die Quelle zu finden.
Auch hier war es leichter gesagt als getan, aber es lohnte sich sehr. Nur etwas zweihundert Meter weiter öffnete sich der dichte Blätterwald und vor uns lag ein kleiner See. Nicht mehr als vielleicht fünfzig Meter breit und lang der keinen weiteren Zufluss hatte. Zumindest sahen wir keinen. Also musste die Quelle am Boden des Sees sein und wurde von dort aus gespeist.
Ein herrlicher Flecken Erde und das Wasser lud geradezu dazu ein, hinein zu springen. Da sonst niemand da war, zogen Richard und ich uns sofort aus und sprangen übermütig ins kühle Wasser.
Eins muss ich an dieser Stelle einmal sagen. Kühles Wasser an einem warmen oder heißen Tag ist etwas wunderschönes, ein etwas noch kühleres Wasser ist noch belebender, ganz kaltes Wasser ...