1. Wenn die Nachtigall erwacht 14


    Datum: 14.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: by_Faith_

    ... Tentakeln umringt. Dem Panther und ihr blieb nur eine kleine, runde Fläche zum Stehen. Sie kam sich vor, wie am Grund eines tiefen Brunnens. Durch diesen Brunnenschacht aus Tentakeln senkte sich eine große Blüte zu ihnen hinab.
    
    An dem schwarzen Grundton mit den blutroten Linien erkannte sie T'rion den II. und legte ihre Hand beruhigend auf die Stirn des Panthers.
    
    ‚Nach wochenlanger Einsamkeit öffnet sich mein Horizont und das erste Wesen, das ich treffe, ist die Blaue Königin mit einem neuen Gefährten', sagte T'rion der II. in seiner gewohnt theatralischen Art. Die Blüte füllte den Durchmesser des Schachtes vollständig aus und senkte sich bis knapp über Miriams Kopf ab.
    
    ‚Verzeih mir diese einengende Begrüßung, aber ich vermute, dass Ellen Keens deine Anwesenheit im dunklen Wald erkennen kann. Nach deinem letzten Besuch strafte sie mich, indem sie mir jeden Kontakt zu Außenwelt verwehrte.'
    
    »Wenn Ellen meine Anwesenheit registrieren kann, macht mir das keine Angst mehr - sie hat mir bereits alles genommen«, antwortete Miriam und erzählte T'rion dem II. was in den letzten Wochen geschehen ist. Sie begann bei der Nacht, in der Sven und V'nyx der IV. entführt wurden. Als sie mit ihrer Erzählung abschloss, fragte sie rhetorisch: »Ms. Keens geht hoffentlich davon aus, dass ich tot bin. Was soll sie mir noch nehmen?«
    
    T'rion der II. antwortete nicht auf ihre Frage, stattdessen beantwortete er eine Frage, die schon die ganze Zeit im Raum stand: ‚V'nyx der IV. und ...
    ... Sven sind im gleichen Verlies gefangen wie ich. Mir ist es möglich, ihre Anwesenheit zu spüren, aber ich kann nicht mit ihnen in Kontakt treten. Ellen Keens hat Vorkehrungen getroffen, die das verhindern.'
    
    Mit großen Augen schaute Miriam nach oben in den Blütenschirm. M'ryn der I. hatte sich auf seine Hinterläufe gesetzt, stemmte die Vorderläufe auf den Boden und gähnte mit weit aufgerissenem Maul, als ihm Miriam vor Freude um den Hals fiel.
    
    »Das ist fantastisch! Wenn V'nyx der IV. und Sven hier sind, können wir euch alle auf einmal befreien, wir sind gerade auf der Suche nach dem Ort, an dem Ms. Keens euch gefangen hält«, sagte Miriam.
    
    ‚Wie viele seid ihr?', fragte T'rion der II.
    
    Miriam begann aufzuzählen: »Abgesehen von mir sind wir zwei Cerebrate und drei Drohnen.«
    
    T'rion der II. wirkte nicht beeindruckt, als er antwortete: ‚Deine Cerebrate sind kaum über das Stadium eines Keimlings hinausgewachsen und eine der drei Drohnen untersteht nicht einmal deinem Willen. Woher nimmst du plötzlich diesen Mut, wo du vor wenigen Wochen noch nicht vorsichtig genug sein konntest?'
    
    »Erstens habe ich nicht gesagt, dass wir euch heute rette und zweitens muss ich nicht mehr vorsichtig sein. Ich habe meine Chancen verspielt - es geht nur noch ums Überleben.«
    
    ‚Rache?', fragte T'rion der II.
    
    »Nicht, solange es Hoffnung gibt«, antwortete Miriam entschlossen, dann riss sie die Arme nach oben und befahl: »Lass mich frei! Das ist meine Welt und hier kann ich überall ...
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