1. Die Burg


    Datum: 20.04.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... dass die Stadt oder Gemeinde wohl viel zu viel Geld für so einen Schrott ausgegeben hatte.
    
    Aber auch so blieb ein Teil von mir erhalten, nur wusste keiner, dass ich es gewesen war.
    
    Einen neuen Job zu bekommen, war nicht so einfach. Die meisten Steinmetzbetriebe waren Familienunternehmen und übergaben dieses später an Söhne oder zumindest Verwandte. Hier konnte ich keinen Fuß fassen. Am liebsten wäre mir natürlich eine Dombauhütte gewesen, aber dafür reichten meine künstlerischen Fähigkeiten leider nicht. Einmal davon abgesehen, dass diese auch keine neuen Mitarbeiter suchten.
    
    So wurde die Wahl eng und mich musste mir langsam etwas einfallen lassen, denn von Vater Staat wollte ich auch nicht leben, obwohl es eine Zeit lang so aussah, als wenn ich das doch müsste. Das Tollste dabei war nur, dass Vater Staat auch nichts für mich hatte und die angebotenen Umschulungen waren ein Witz. In der Richtung, die ich gebraucht hätte, war schon einmal überhaupt nichts vorhanden und der Rest war reine Verwaltung. Wie so viele sollte ich nur irgendwie aus der Statistik.
    
    Über ein Angebot hatte ich mich dann geradezu amüsiert. Sie meinten tatsächlich, da ich mich aufgrund meines vorherigen Berufs auf Friedhöfen ja auskennen würde, sollte ich dort Landschaftsgestalter werden, also Gärtner, wie man früher sagte.
    
    Also das hieß für mich, wer einmal Maurer war, der kann auch als Dachdecker arbeiten, ist schließlich alles auf einem Bau. Eine wirklich brüllende Logik, über die ich ...
    ... eigentlich weinen sollte, aber das ließ mein Lachen nicht zu.
    
    So hoffte ich nur, vor der sogenannten Maßnahme irgendwo einen Job zu bekommen, der halbwegs in meine Richtung ging.
    
    Ich hatte Glück. Zwei Tage bevor man mir den Gebrauch von Harke und Schaufel näher bringen würde, bekam ich über das Netz ein Angebot. Dabei wusste ich nicht einmal, auf welche Anzeige die Person überhaupt antwortete. Aber ehrlich gesagt war mir das egal.
    
    Die Person, in diesem Fall eine Frau Genefe von Hochfeldz schrieb mich persönlich an, da sie jemanden suchte, der sich mit Steinen auskannte. Hierbei fiel mir sogleich die wenig professionelle Ausdrucksweise auf. Trotzdem schrieb ich ihr zurück, dass ich mich als ausgebildeter Steinmetz damit durchaus mit Steinen auskannte, und fragte sie, ob sie mich denn gebrauchen könnte.
    
    Schon zwei Stunden später bekam ich eine neue E-Mail von ihr. Sie lud mich ein zu ihr zu kommen, um mir ein Angebot für meine Tätigkeit zu machen. Die Auslagen würde sie mit natürlich erstatten.
    
    Was sie nicht sagte, war, was sie überhaupt für eine Tätigkeit für mich hatte. Aber da ich kein Gärtner werden wollte, dankte ich ihr für dieses Angebot und schrieb ihr zurück, dass ich mich schon am nächsten Morgen zu ihr aufmachen würde. Dazu benötigte ich nur noch die Angaben, wo wir uns treffen würden.
    
    Danach dankte ich der Agentur für Arbeit für das nette Angebot. Ich wollte es mir noch einmal überlegen, denn ich hätte ein neues Angebot bekommen.
    
    Die Angaben über ...
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