1. Die Burg


    Datum: 20.04.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... aufschließen, damit ich zurück zum Gasthaus konnte.
    
    Schon zwanzig Minuten später stand ich vor dem Tor und ging langsam durch die inzwischen weit fortgeschrittene Dunkelheit. Immerhin hatte ich eine Zinne geschafft. Nicht sehr viel, aber angesichts der wenigen Zeit, gar nicht so schlecht.
    
    Langsam schlenderte ich zurück und da niemand da war außer meine Wenigkeit, pfiff ich fröhlich vor mich hin. Wenn ich es mir richtig überlegte, hatte ich es gar nicht so schlecht getroffen.
    
    Ein neuer Job, der mir für die nächste Zeit genug Arbeit bot. Eine Bezahlung, die etwas merkwürdig war, aber vielleicht gar nicht schlecht war, besonders angesichts der Tatsache, dass ich für das Wohnen und sonst nichts ausgeben musste.
    
    Dazu kann noch, dass ich mein eigener Herr war. Kein Chef in dem Sinne über mir, zumindest konnte und würde mir keiner dazwischen reden. Was wollte ich mehr?
    
    Am Gasthof angekommen, frage ich mich schon, was es wohl heute zu essen geben würde. Die letzten zwei Male waren ein Gedicht gewesen und eigentlich nicht mehr steigerungsfähig. Ach ja, mein Auto war auch weg. Aber wie mir der Wirt bestätigte, war es zur Reparatur abgeholt worden. Also machte ich mir keine Sorgen darüber.
    
    Sorgen macht ich mir nur darüber, wie ich bei dem Essen in ein paar Wochen aussehen würde, denn selbst heute Abend gab es wieder einen Gaumenschmaus.
    
    Gegrillte Forelle mit einer sehr leichten Senfsoße, dazu Bratkartoffeln abgeschmeckt mit Dill und Frühlingszwiebeln. Extra in einer ...
    ... kleinen Schale wurde ein grüner Salat mit einer feinen, Essig und Öl Soße gereicht, wobei eine leichte Note von Zitrone dabei zu bemerken war. Einfach nur lecker.
    
    Sicher, kein Gericht mit viel Fett, aber die Menge macht es aus und die war enorm. Es war schon fast peinlich, wie viel ich davon verdrückte. Doch jetzt konnte ich mir auch sehr gut vorstellen, warum der Wirt so aussah, wie es aussah. Bei dem Essen musste man aus der Form laufen.
    
    Eine Stunde später ließ ich mich mehr als pappsatt zurücksinken und nippte nur noch ein wenig an dem dazu dargebotenen Wein.
    
    Nein, noch besser konnte es mir eigentlich nicht gehen.
    
    Bevor ich mich zur Nachtruhe zurückziehen wollte, sah ich noch einmal auf das Bild mit der Burg. Dabei bemerkte ich etwa Seltsames. Ich hätte schwören können, dass die Zinne die ich heute wieder aufgebaut hatte, auf dem Bild zuvor ebenfalls defekt abgebildet gewesen war. Doch sah sie genauso aus, wie die Burg sich jetzt zeigte.
    
    Doch ich vermutete, dass ich mich getäuscht hatte, getäuscht haben musste. Anders konnte es einfach nicht sein.
    
    Mehr als gut gesättigt stand ich auf und schleppte mich mit dickem Bauch in mein Zimmer. Hier fiel ich einfach nur auf das Bett, ohne irgendwelche Sicherheitsmaßnahmen anzubringen. Gegen jemanden etwas zu tun, der in der Decke verschwinden konnte, was sinnlos.
    
    Ich lag also auf dem Bett und überlegte, was ich machen könnte. Ich konnte schlecht zum Wirt gehen und ihn darum bitten, einen Geisterjäger zu ordern. ...
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