1. Erkenntnis 03


    Datum: 28.07.2019, Kategorien: BDSM Autor: byGorn1234

    ... einem Wasserkrug wieder.
    
    Sie schenkte Wasser in die Gläser und gab mir und ihm eines, bevor sie sich wieder niederkniete.
    
    Mein Sohnemann setzte das Glas an Michaelas Lippen und sagte: „Komm, trink du zuerst."
    
    Ich konnte es nicht glauben, wie vorsichtig er ihr zu trinken gab und wie sie es annahm. Es erschien mir so seltsam, ich kannte Michaela schon lange Zeit. So schweigsam hatte ich sie noch nie erlebt, früher redete sie oft wie ein Wasserfall und war nur schwer zu bremsen. Nie hätte ich mir dieses Bild vorstellen können und doch passierte es genau vor mir. Ich erkannte dieses tiefe Vertrauen zwischen den beiden und wenn ich jemals Bedenken hatte, wegen dem, was die beiden miteinander hatten, so waren sie mit diesem Moment verschwunden.
    
    Er setzte das Glas von ihrem Mund ab und trank selber. Mein eigenes war noch immer voll, die ganze Situation hatte mich so in Bann gezogen, dass ich, obwohl ich Durst hatte, das Trinken vergessen hatte. Schnell leerte ich mein Glas auch.
    
    „Also, ich muss schon sagen, ich könnte das nicht", begann ich. „Einfach so neben jemandem zu sein und darauf zu warten, was einem befohlen wird, um es dann zu erledigen. Ich möchte selber entscheiden, was ich wann mache."
    
    „Aber Ma, wenn du im Dojo bist, hast du doch auch keinen Einfluss darauf was passieren wird oder sagst du ihm, wo er die Knoten machen soll?"
    
    Nachdenklich saß ich da. Er hatte eigentlich Recht. Jan machte, was er wollte mit mir, ich war nur dort, um zu genießen und ...
    ... ließ alles mit mir geschehen.
    
    Ich griff den Umschlag mit den Fotos und zeigte sie den beiden. Sie sahen sie genauso fasziniert an, wie ich selber. Michaela sagte kein einziges Wort dazu. Nach den ersten paar Bildern, die sie genauestens betrachtet hatte, schaute sie nur kurz auf.
    
    „Ja, irgendwann machen wir auch so etwas. Aber zuerst möchte ich lernen, wie das geht. Ich könnte es mir selber nicht verzeihen, wenn dir etwas passieren würde, nur weil ich einen Fehler mache", sagte mein Sohn.
    
    In dem Moment war ich so Stolz auf ihn. Er stellte Micha und ihr Wohlbefinden über alles andere. Obwohl es mich ein wenig überraschte, dass er wusste was sie wollte, ohne dass sie etwas sagen musste. Es war, als hätten sie eine telepathische Verbindung.
    
    Es hatte keinen Sinn für mich, darüber nachzugrübeln, daher musste ich es als gegeben hinnehmen.
    
    Während wir uns die Fotos ansahen, wurde es langsam dunkel. Michaela hatte es bemerkt und sich leise geräuspert, ich sah auf die Uhr und erschrak.
    
    „Was? Es ist schon so spät? Musst du nicht nach Hause, Michaela?"
    
    Auch mein Sohn sah die Uhrzeit und sagte: „Komm, Micha! Ich begleite dich. Um diese Zeit möchte ich nicht, dass du alleine mit dem Bus unterwegs bist. Ma, bis später."
    
    Gemeinsam standen sie auf, zogen sich an und gingen hinaus.
    
    Ich war allein zurückgeblieben und hatte endlich Zeit für mich. Wie von alleine fanden die Kopfhörer meine Ohren und ich begann mir die CD anzuhören. In Gedanken rekapitulierte ich die ...