Die Schwesternschaft der Elfen
Datum: 05.09.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byMelly1986
... um mich gelegt hatte. Dies war ein wunderbares Gefühl. Ich fühlte mich geschützt und geborgen und konnte den Ritt richtig genießen.
Obwohl wir nur einen langsamen Trab angeschlagen hatten, änderte sich die Landschaft recht schnell. Der Wald zog sich zurück und wechselte zu grünen Ebenen. Überall waren Felder von unterschiedlichem Getreide zu sehen. Wir mieden die Dörfer, sondern rasteten meist im Schatten von Felsen oder in kleinen Hainen. In der Nacht ging dann eine der Elfen in die Dörfer und ließ mich mit und die Andere am Feuer zurück. Ich hatte Zeit und Gelegenheit mehr über meine Gefährtinnen zu erfahren. Sie waren keine wirklichen Schwestern, aber gehörten derselben Schwesternschaft an, was eine Art Clan oder Verbund war. Sie waren in den letzten Jahrhunderten immer weniger geworden, aber warum fragte ich nicht, denn Yivanna erzählte mir das mit trauriger Stimme. Sie war schon über neunhundert Jahre alt, und Ragina über siebenhundert. Sie kannte sogar meine Großmutter, und ich erfuhr viel über ihre Kindheit.
So gingen die Tage und Nächte ins Land. Wir waren schon über drei Wochen unterwegs, als wir wieder in einem kleinen Hain rasteten. Ihre Kleidung war immer noch sauber und ganz, und obwohl sie sie nicht einmal gewechselt hatten, roch sie nicht einmal unangenehm, wenn überhaupt ein wenig nach Rosen. Das Geheimnis darum hatten sie mir nie verraten. Ich musste hingegen mein Kleid schon dreimal wechseln, weil es zerschlissen war. Leider war der Kleiderfundus von ...
... Ragina erschöpft, so musste ich alleine ins Dorf gehen und mir etwas Neues zum Tragen kaufen.
Die Schwestern würden derweil Jagen gehen.
Das Dorf war klein, aber recht wohlhabend. Es gab sogar einen kleinen Markt und so schaute ich mich an den Ständen um. Ich spürte dass ich beobachtet wurde, und wurde mir einer Gruppe derber aussehender Männer gewahr, die mich aus einer dunklen Ecke heraus beobachteten. Der Größte von ihnen schenkte mir ein eindeutiges und zahnlückiges Lächeln. Dies trieb mich zur Eile an, und so kaufte ich mir ein einfaches Kleid und begab mich so schnell wie möglich zurück zu unserem Lagerplatz.
Yivanna und Ragina waren noch nicht wieder von der Jagd zurück, also ging ich hinter einen Busch um mich umzuziehen. Ich hatte gerade das alte Kleid abgelegt, als ich hart und schmerzhaft von Etwas am Kopf getroffen wurde und ich flog förmlich zu Boden. Die Welt verschwand hinter einem roten Schleier. Mein Kopf schmerzte gewaltig, und im meinem Mund war Blut und etwas Hartes, und ich war mir sicher, dass das mindestens zwei Zähne waren. Ich wollte etwas sagen, doch ich konnte nicht. Sicherlich war mein Kiefer gebrochen. Ich konnte nur verschwommen sehen, aber ich wurde eines rieseigen Schattens über mir gewahr, der eine Keule oder Ähnliches in der Hand hielt. Er ließ sich zu mir herunter, und ich erkannte ihn als den Mann vom Markt. Er war noch hässlicher und ungepflegter, als er mir das erste Mal erschienen war. Hinter ihm standen noch mehr Männer, aber ...