1. Erinnerungen 03


    Datum: 09.09.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... ruhten gerade ein wenig zu hoch auf ihrem Oberschenkel, sodass sie die Geste unmöglich missverstehen konnte.
    
    „Nein, das nicht ..."
    
    Sie schenkte ihm ein scheues Lächeln, woraufhin er seine Hand ein paar Zentimeter höher rutschen ließ.
    
    „Ihr seid doch wohl nicht etwa aus königlichem Hause?", fragte er mit gespielter Überrschung.
    
    Warren stopfte sich währenddessen seine Brotscheibe komplett in den Mund, was seinen Kopf rot anschwellen ließ. Das oder der Umstand, dass sie so scheinbar einfach auf Rolands nicht vorhandenen Charme hereinfiel.
    
    „Ich bin schon so lange auf Reisen, wie ich denken kann und außerdem ..."
    
    Sie stand auf, nicht ohne Rolands Hand auf ihrem Knie so zu umfassen, dass er sie nicht wegziehen konnte, selbst, wenn er es versuchen würde. Ihr Griff wurde fester, sodass er ihr verwundert in die Augen sah. Für den Bruchteil einer Sekunde erblickte er darin puren Hass, der Grundstein für ein Feuer, das sich mit der Hölle hätte messen können. Ein schriller Schrei drang aus seiner Kehle, als sie seine Hand plötzlich freiließ. An der Stelle, an der ihre Hand gelegen hatte, war eine unverkennbare Verbrennung zu sehen, als hätte er seine Hand direkt ins Feuer gehalten.
    
    „Ich würde euch empfehlen, einer Frau, die euch ihre Herkunft nicht verraten will, nicht zu nahe zu kommen. Sie könnte Kenntnis über Dinge haben, von denen ihr noch nicht einmal wusstet, dass sie existieren. Ich würde euch jetzt empfehlen, meinem Mann jede Frage, die er stellt, zu seiner ...
    ... vollsten Zufriedenheit zu beantworten, ansonsten könnt ihr eure Hand vielleicht nicht mehr gebrauchen. In Ordnung?"
    
    Er hatte keine andere Wahl als zu nicken. Als wäre nichts passiert, setzte sie sich zu ihrem nun abgekühlten Mittagsmahl und aß in Ruhe ihre Mahlzeit, während Warren alles über die Möglichkeit zu Pferden, neuen Vorräten und den neusten Gerüchten erfragte. Worin er erstaunlich routiniert vorging, das musste sie ihm lassen, wenngleich es unnötig war.
    
    „Ich hatte euch strengstens angewiesen, jegliche Form von Magie in meiner Anwesenheit zu unterlassen!", zischte er sie wütend an, als sie das Gasthaus verließen.
    
    Sie zuckte betont desinteressiert mit den Achseln.
    
    „Nun, ihr habt gesagt, ihr würdet reden und wart dann still, als Roland anfing, mit mir zu flirten. Also habe ich mich darum gekümmert und dafür gesorgt, dass wir ehrliche Antworten bekommen. Schätze, wir sind quitt."
    
    Außerdem war es wunderbar, in ein paar Minuten zwei Affen gleichzeitig zu zeigen, wo sie in dieser Welt standen: ganz weit unter ihr.
    
    „Ihr habt jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder ihr macht euer Versprechen wahr, mich töten zu lassen oder tut das selber. Dann ist es aber wahrscheinlich an euch, eurem König das Scheitern nach nur zwei Tagen zu erklären. Oder ihr lasst es und seht ein, dass ihr nicht in der Position seid, restlos über mich zu bestimmen. Nur weil Luarek mich in eine unausweichliche Lage gebracht hat und für eine gewisse Zeitspanne mir Anweisungen erteilen kann, heißt ...
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