1. Erinnerungen 03


    Datum: 09.09.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... noch aufgetragen, euch auszurichten, dass sich die Bibliothek nicht in euren Zimmern befindet und ihr seine Bücher doch bitte wieder dorthin schafft. Sonst hätte er noch ein paar Schüler, die sich noch einmal mit Knochenbrüchen beschäftigen sollten, also wartet damit besser nicht besser nicht bis heute Abend. Es sei denn natürlich, ihr seid der Meinung, ihr habt eine Strafe für heute Morgen verdient, dann tut, was euch beliebt. Und jetzt geht."
    
    Kaum hatten er und Aileen den Gang erreicht, trafen sich ihre Blicke auf so vielen Ebenen, dass es aussehen musste, als würden sie zum ersten Mal einen Menschen sehen und gleichzeitig vor Angst und Freude nicht wissen, was sie tun sollten. Wenn sie jemand gesehen hätte, er hätte sie wahrscheinlich für verrückt erklärt, als sie unmittelbar anfingen zu lachen, sodass sie kaum noch Luft bekamen. Für einen kleinen Augenblick waren sie wieder Kinder, die sich vor Freude hüpfend auf den Weg zu ihren Unterkünften machten.
    
    Kaum waren sie an Aileens Raum angekommen, war der Moment vorbei. Hier hatte alles begonnen, heute Morgen. Als sie weinend in ihrem Zimmer gesessen hatte. Völlig aufgelöst hatte etwas von einem Fehler gemurmelt, den sie gemacht hätte. Er sah sie an und wusste, dass sie auch gerade daran dachte. Er küsste sie, diesmal in dem Bewusstsein demnächst noch viel öfter ihre weichen Lippen spüren zu können. Es war erst ein paar Stunden her, doch es war, als ob es schon immer so gewesen wäre. Dieses Vertrauen war schon immer da ...
    ... gewesen.
    
    Sie zog ihn mit sich in ihr Zimmer und schloss die Tür. Es herrschte noch immer ein endloses Chaos, er hoffte, dass die Bücher noch alle vollkommen makellos waren. Sollte jemals jemandem auffallen, dass einer von ihnen beiden ein Buch beschädigt hatte, würden sie die Bibliothek nur noch unter Aussicht betreten dürfen und nur noch die wichtigsten Lehrbücher zu Gesicht bekommen. Lufrac hütete seine Schätze aus Papier wie seinen einzigen verbliebenen Augapfel.
    
    „Ich hoffe, du weißt, welche Bücher Heralion zurückhaben will und sie sind noch in bester Ordnung?"
    
    Sie lächelte unsicher.
    
    „Nein, ich fürchte, wir müssen alle zusammen herunterbringen. Hilfst du mir?"
    
    Er seufzte. Wenn er mit einem gerechnet hatte, dann garantiert mit dieser Antwort. Er wollte noch fragen, was heute Morgen eigentlich los war, da begann sie schon damit, die Stapel zu ordnen und aus den Ecken hervorzukramen.
    
    Eine halbe Stunde später hatten sie die rund fünfzig Bücher nach Themen und Platz geordnet. Sodass sie sie nur noch zurückstellen brauchten und zwischen den Regalen nicht jedes Buch einzeln durchsehen mussten, wohin es gehörte. Der gleichfarbige Schutzeinband machte Arbeit wie diese zu einer Strafaufgabe. Ächzend nahm er einen der beiden Stapel, die sie aufgeschichtet hatten an sich, besann sich dann aber eines besseren, als er beim Aufstehen schwankte, und setzte ihn wieder ab.
    
    Leise murmelte er einen Zauber, der seinem Körper Wärme im Gegenzug für Kraft entzog. Einfachste ...
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