Ein lohnendes Angebot
Datum: 07.03.2018,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: kaktustrimmer1
... Trunkenbold vom Tisch. Die anderen lachten herzhaft, als der Unglücksrabe genau auf einen struppigen Köter fiel, der es sich auf den biergetränkten Dielen gemütlich gemacht hatte und nun jaulend das Weite suchte.
Jack Mayhunter beschloss, auf sein Zimmer zu gehen. Heute Abend würde er bestimmt nichts mehr erreichen und er musste einen Plan schmieden, wie er es am besten anstellte, Elize Chappel zu fangen. Gähnend schob er sich durch die Feiernden zur engen, wurmstichigen Treppe hin, die in den ersten Stock zu den Zimmern führte.
Er stieg die knarrenden Holzstufen hinauf , wankte einen kleinen Flur hinunter zu seinem Zimmer. Eine weiß gestrichene Tür auf der violette ,stilisierte Blumen gepinselt waren, führte in einen recht großen Raum mit einem breiten Bett, einer Zinnwanne, einem geräumigen Schrank und Tisch mit Stühlen auf denen eine Blumenvase mit exotischen Blumen stand.
Einzig die niedrige, schiefe Decke, trübte etwas die ansonsten ordentliche Aufmachung des Zimmers. Jack öffnete das Fenster und lies die warme Abendluft hinein. Die letzten Sonnenstrahlen küssten die Dächer von Nassau und er lies seinen Blick über die bunt zusammengezimmerte Stadt schweifen.
Plötzlich erregte eine junge Frau mit einem Dreispitz seine Aufmerksamkeit, die in der Gasse unter ihm entlang schlenderte. Jacks Herzschlag beschleunigte. Seine Augen weiteten sich. Er riss sich das Pergament vom Gürtel und warf einen hastigen Blick auf die Zeichnung der grauen Wölfin.
Kein Zweifel ...
... sie war es! Schwarze Haare, die zu einer recht kurzen Fransenfrisur geschnitten waren, große Augen so grün wie Smaragde und eine Narbe, die sich unter dem rechten Auge die Wange hinunter zog. Die Nase, ebenmäßig geschwungen und die sehr weibliche Statue waren ebenso vorhanden wie ein voller Schmollmund, der zu einer grimmigen Grimasse auf dem Pergament verzogen war.
Jack musste augenblicklich handeln! Vor seinem Fenster, war ein leicht abfallendes Schindeldach. Das konnte er schaffen! Es waren vielleicht drei oder vier Meter bis in die Gasse hinunter. Mit einem gut gezielten Sprung...
Der Kopfgeldjäger überlegte nicht mehr lange und war mit einem Satz aus dem Fenster auf das Schindeldach gesprungen. Fast hätte er den Halt verloren und wäre kopfüber in die Gasse gestürzt, aber er konnte grade noch sein Gleichgewicht halten. Mit schnellen, gezielten Schritten, folgte er der grauen Wölfin auf dem Dach entlang balancierend und kam schließlich an dessen Ende. Ein hölzerner Fahnenmast stand dort wie gerufen.
Ein beherzter Satz, Finger krallten sich in unbehandeltes Holz. Splitter bohrten sich schmerzhaft in Jacks Hände. Er rutsche an der Stange nach unten und landete unsanft auf den staubigen Boden der Gasse. Einige Meter vor ihm stand Elize Chappel und drehte sich aufgeschreckt zu ihm um. "Bei allen tausend Teufeln.. ?!" zischte sie und verengte ihre grünen Augen zu Schlitzen.
"Elize Chappel. Ich stelle dich hiermit unter Arrest! Kommst du freiwillig mit oder willst du ...