Anneliese - unsere Hausmeisterin 24
Datum: 29.04.2018,
Kategorien:
Reif
Autor: Siemit57
... Verehrer fragte ich sie. Jaja, die alten Deppen wollen doch immer nur das Eine, aber die meisten bringen es doch nicht mehr. Ich war ganz erstaunt über diese direkte Aussage mir, einem Fremden gegenüber. Wissen sie, die meisten kennen mich ja noch als ich in Amt und Würden war. Da ich nie verheiratet war, konnte ich mir meine Liebhaber ja fein aussuchen. Die Weiber dieser Falotten waren ja so was von gutgläubig, daß sie nie darüber nachgedacht haben ob sie betrogen werden oder nicht.
Schau mal der dort, entschuldigen sie, schauen sie den dort mit dem blauen Hut, das war einer meiner Liebsten. Wir trafen uns fast dreißig Jahre jeden Donnerstag bei mir in der Wohnung. Dort hatte ich ein übergroßes Ehebett, sozusagen eine Spielwiese, und dort haben wir uns vergnügt - und mit vergnügt meine ich auch Vergnügen. Das war nicht mit jedem Mann so den ich kennengelernt habe.
Sie können mich gerne duzen sagte ich zu Annelies. Okay, dann machen wir gleich Nägel mit Köpfen, gehen in mein kleines Reich, öffnen eine Flasche Wein und trinken auf „Bruderschaft“ - keine Angst, du musst mich nicht gleich küssen.
Ich musste innerlich schon lachen, sie hat mich immer noch nicht erkannt. So überlegte ich, ob ich ihr eine sogenannte „Eselsbrücke“ legen soll. Vielleicht ergibt sich diese Möglichkeit ganz spontan.
Wir kamen im dritten Stockwerk in ihr Reich, wie sie es nannte. Ich war wirklich überrascht über die Größe. Es war ein richtiges Appartement mit zwei Zimmern und eine kleine ...
... Küchenzeile, hatte getrenntes Bad und WC und sogar einen winzigen Vorraum.
Bitte, nehmen sie, ähm - nimm hier auf der Couch platz, ich hole die Flasche. Sie hatte offensichtlich den Geschmack von ihrer Mutter der Lotte übernommen. Es war genau der gleiche Wein wie ich ihn damals holen musste. Ein modernere Etikettierung aber das war alles.
Das war meine Chance um mich erkenntlich zu zeigen.
Ich sagte ganz beiläufig, das ist ja die gleiche Marke wie ihn Lotte immer getrunken hat...!
Es war ganz still im Raum - sie drehte sich um - schaute mir ins Gesicht und dann wunderte ich mich wieder.
Tja, mein Kleiner - glaubst du ernsthaft, daß ich dich nicht sofort erkannt habe unten im Park.
Es reichte schon deine Stimme im Rücken zu vernehmen und ich wusste, jetzt ist er da - mein Kleiner!
Früher wäre sie mich sofort angehüpft, das ging jetzt natürlich nicht mehr, sie kam auf mich zu, ich stand auf und wir fielen uns in die Arme. Sie hatte ganz nasse Augen und schluchzte, ich habe immer gewusst, daß ich dich noch einmal sehen werde bevor ich sterbe.
Wir küssten uns genau so wie vor vierzig Jahren. Unsere Zungen vollführten einen Freudentanz in unseren Mündern. Sie hatte Zahnprothesen aber die störten mich überhaupt nicht. So waren wir einige Zeit engumschlungen.
Dann setzten wir uns und redeten, und redeten und konnten gar nicht aufhören einander zu erzählen was wir in diesen vier Dekaden alles erlebt haben.
Ihre Tochter Elisabeth war ja so alt wie ich, ist ...