Der Schmied
Datum: 04.11.2019,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... versuchten es herauszubekommen, ob es auch stimmte.
Ich bedankte mich bei meinem Freund für alles, indem ich ihm, als er betrunken war, in seine Flasche spuckte. Es brachte ihn nicht um, was es auch nicht sollte, doch jedes Mal wenn er seinen Schluck nahm, konnte er nicht verstehen, warum ich so grinste. Diese Unsicherheit war meine kleine Rache.
Ich hielt nichts von Alkohol und so mied ich die Angebote, die mir entgegengebracht wurden. Ich lehnte immer dankend, ab was ihn auch nicht traurig machte, blieb doch so mehr für ihn selber übrig.
Die Verhandlungen drohten zu scheitern. Die Forderungen meines Herrn waren für die Stadt nicht akzeptabel und so wurden Vorbereitungen getroffen, die Stadt zu stürmen. Auf den Mauern standen immer mehr kampfbereite Menschen. Es waren nur wenige wirkliche Soldaten darunter, wie ich zu erkennen glaubte, doch war eine solche Mauer an sich, mit bürgerlichen Verteidigern gefährlich genug.
Ein letztes Ultimatum wurde gestellt, welches unbeantwortet blieb. Man schickte den Überbringer in zwei Teilen zurück. Der Körper im Sattel, der Kopf schliff hinterher. Der Bote hatte unter dem Schutz der weißen Flagge gestanden und so kam es einer Kriegserklärung gleich. Die Bewohner der Stadt versuchten uns zu einer unüberlegten Handlung zu bringen, was durch die strenge Disziplin nicht geschah. Es war sehr schwer, die gereizten Männer zurückzuhalten, als sie es sahen.
Aus Langeweile war ich tagelang durch die Wälder hinter uns gewandert. ...
... Zufällig fand ich in einer Kuhle etwas von dem blauen Metall. Ich nahm es mit und schmiedete daraus nach bestem Wissen und Können einen Harnisch für meinen Herrn und ließ ihn diesen schicken.
Am nächsten Morgen nahmen alle Kämpfer ihre Stellung ein, sogar ich wurde mit aufgestellt, zwar nur am Rande bei der normalerweise nicht kämpfenden Truppe, aber wir sollten den Eindruck von Übermacht verstärken. Es war eher psychologischer Natur. Wir sollten unbesiegbar wirken und die Moral der Verteidiger schwächen.
Unser Feldherr ritt einmal die Reihen auf und ab und Stolz erfasste mich, als ich sah der er meinen Harnisch und mein Schwert trug. In der Mitte der Schlachtreihe blieb er letztendlich stehen und hob sein Schwert. Langsam ließ er es dann sinken.
Es kam Bewegung in die Truppenteile. Wir hatten uns aufgeteilt und rückten aus zwei Richtungen gleichzeitig vor. Wir wollten die Verteidiger verwirren und sie im Unklaren lassen, auf welcher Seite der tatsächliche Angriff stattfinden würde. Seltsamerweise gingen die besten Truppenteile zu Fuß und hatten gar keine Feldzeichen bei sich. Die unerfahrenen Fußsoldaten waren dagegen geschmückt und saßen auf den Pferden.
Schnell kam ich hinter die List. Während die Verteidiger sich auf die wesentliche Hauptstreitmacht konzentrierten, konnten die wirklich guten Kämpfer fast unbehelligt weiter marschieren. Sie sahen nur wie Beiwerk aus. Dieser Truppenteil war auch nur recht klein, vielleicht hundertfünfzig Mann stark. Dummerweise ...