Der Schmied
Datum: 04.11.2019,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... in meinem Leben Alkohol. Ich wollte vergessen. Wollte das Gesehene aus meinem Kopf treiben. Schnell wurde mir schwindelig und ich setzte mich in eines der Wirtshäuser. Um mich herum herrschte vollkommene Unordnung. Zechende Menschen, Soldaten und welche aus dem Tross, saßen um mich herum und feierten ihren großen Sieg. Wie durch einen Vorhang nahm ich es war. Ein leichter Schleier hatte sich vor meine Augen gelegt.
Später ging ich traumwandlerisch durch die Gassen und Straßen, vorbei an teils zerstörten Häusern. Ich war immer noch betäubt vom Alkohol. Alles drehte sich um mich. Den Weg wusste ich nicht mehr genau. Gelegentlich dachte ich etwas schon Mal gesehen zu haben, um im nächsten Augenblick festzustellen das ich mich getäuscht hatte. Nur wenige Menschen hielten sich auf den Straßen auf. Aus Angst waren sie in den Häusern geblieben, um nicht doch noch der abebbenden Gewalt zum Opfer zu fallen. Die Plünderer hatte, was sie haben wollten und waren jetzt dabei, sich langsam volllaufen zu lassen.
Gelegentlich waren auf den Straßen große, geronnene Pfützen von Blut und anderen Körperflüssigkeiten. Tote lagen keine mehr herum. Sie waren in der Nacht von den Angehörigen in die Häuser gebracht worden, um sie für die Bestattung fertigzumachen. Klagelieder klangen gedämpft aus vielen Behausungen. Sonst war es erschreckend ruhig nach dem Lärm des Tages. So trieb mich die Sehnsucht nach meiner Ruhestädte Schritt für Schritt weiter durch die Stadt, die mir noch größer ...
... erschien als zuvor.
Wie ich zum Lager kam oder wie lange es gedauert hatte, kann ich nicht mehr sagen. Nur die Morgendämmerung erinnerte mich daran, dass ich schon sehr lange unterwegs war. Nur mit Mühe fand ich unser Zelt und fiel einfach auf mein Lager. Sofort und ohne Träume schlief ich ein.
Das Erwachen war schmerzhaft. Bohrende Schmerzen zogen durch meinen Kopf und Übelkeit stieg vom Magen auf. Lange hatte ich nicht geschlafen. Kaum stand ich auf den Füßen und hatte mich mit möglichst kaltem Wasser gewaschen, wurde ich durch einen Boten zu meinem Herrn befohlen. Zum Glück erst am Nachmittag, so konnte ich noch ein wenig ausruhen.
Ich fragte mich, was er von mit wollte. Gegen Nachmittag wurde ich abgeholt und durch die Stadt geleitet. Vor einem sehr großen Haus machten wir halt und wurden eingelassen. Es war der Regierungssitz und das Privathaus des vorigen Herrschers der Stadt, das jetzt von meinem Herrn besetzt wurde.
Ich trat ein und konnte mich an der Pracht im Inneren nicht sattsehen. So etwas hatte ich noch nicht gesehen. Räume, größer als unser Haus, Fenster so groß wie Türen und edle Steine, Marmor als Fußboden. Teppiche hingen an den Wänden und zeigten Dinge und Muster, von denen ich nichts verstand. Seltsame Tiere waren darauf zu sehen. Eines hatte einen abnorm langen Hals und Beine mit einem Fell, das an ein Netz erinnerte, nur nicht so gleichförmig. Dazu war es gelb! Ich nahm an das es ein Fabelwesen sein musste. So etwas konnte es nicht geben. Dazu noch ...