Zickenschlacht + Die Stellvertreterin komplett
Datum: 08.11.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
... Sicherheit. Also fange ich erst mal damit an, die Gläser, Krüge und Teller einzusammeln. Dabei lasse ich die Tische aus, an denen keiner sitzt. Ich beginne bei den drei Damen an deren Tisch. Die sind hocherfreut und winken mich freundlich lächelnd heran. „Komm, Mädchen, lass dich doch mal sehen hier, das ist ja nett. Dreh dich mal um und zeige dich von allen Seiten. Ist sie nicht wunderschön, die junge Frau? Stell dir mal vor, Marianne, so habe ich vor 30 Jahren auch mal ausgesehen. Nu ja, den Busch hatte ich mir natürlich nicht abrasiert, das ist eben heute so die neue Mode. Das Herzchen ist doch richtig süß! Und wisst ihr, worüber ich mich heute noch krank ärgere? Niemals hat mich jemand so gesehen, schon gar nicht ein Mann. Immer hab ich alles versteckt oder nachts das Licht ausgemacht. Jetzt ist die ganze Pracht leider verwelkt und dahin und ich kann es niemandem mehr beweisen, wie schön ich mal gewesen bin. Warum denn eigentlich bloß?
Ich habe ja nicht mal mehr ein Foto davon. So eine dumme Verschwendung der Geschenke von der Natur. Und man kann es nicht mehr rückgängig machen. Richtig machst du das, Mädel. Zeige dich und mach was aus deinen Gaben. Wenn du außerdem noch ordentlich Grütze im Kopf hast, dann kannst du dir den Mann aussuchen, der zu dir passt und musst nicht wie ich in Torschlusspanik den letzten drögen Trottel nehmen oder eine alte Jungfer werden, wie unsere
Uschi hier. Entschuldige Uschi, aber es ist doch wahr, oder?“ Uschi lächelt mich verlegen, ...
... zerquetscht und traurig an. Sie ist not amused. Aber sie schickt sich in ihr Schicksal.
Marianne erhebt Einspruch: „Ich weiß ja nicht, aber viele Männer stehen da ja wohl eher auf so was Kompaktes, wie ich es bin. Wenn ich mir noch ein paar Falten am Bauch abtrainieren kann, dann überlege ich es mir aber ernsthaft, hier abends bei Pilar ein bisschen mit zu kellnern. Nimm dich in Acht, meine Liebe, dann bekommst du aber Konkurrenz!“
Die drei Damen kriegen sich vor Heiterkeit fast nicht mehr ein und kichern sich eins.
Zwei Tische weiter sitzen die beiden Studenten, die mich schon zuerst bemerkt hatten. Sie spielen die Kavaliere, als ich nackig an ihren Tisch trete und die Biergläser auf mein Tablett sortiere. Sie versuchen, mir nur in die Augen zu blicken und sonst nirgendwohin. Eben Gentlemen.
Doch als ich frage: „Habt ihr noch Wünsche, Jungs?“ da wird der eine von den beiden ehrlich und mutig und sagt, mehr im Scherz, als im Ernst: „Si, Senorita Pepita, dürfen wir mal anfassen?“
Genau in diesem Moment sehe ich, wie Andreas und Manuela hinter dem Weinspalier hervorkommen und mich erblicken. Manuela scheint starr vor Schreck, Überraschung und Verwunderung und Andreas tippt sich vielsagend an die Stirn. Das ist jetzt meine Stunde. Meine Rache an beiden. Das bilde ich mir wenigstens ein.
„Ja, gerne“, antworte ich den Jungs, „Ihr dürft mich gerne anfassen.“
Schon spüre ich zwei tastende warme Hände auf meinen Brüsten. Ich sehe nicht hinunter, ich schaue dabei ...