1. WG - Down Under 15


    Datum: 29.11.2019, Kategorien: Hardcore, Autor: A-Beatrye

    Zwischenwelt
    
    von Jacqueline_K 2020
    
    Es fühlte sich leicht an. Es fühlte sich aber auch fremdbewegt an, so als ob Wind einen hin und her trieb. Ich schaute mich um und konnte nur das Treiben von ganz viel Sand und Staub erkennen. Dann wurde es ruhiger und ich lag auf dem Boden. Ein Schatten fiel über mein Gesicht. Es dauerte etwas, bis ich mich auf das Gesicht konzentrieren konnte.
    
    „Hallo Jac“, sagte das Gesicht von David. Es war gefüllt von dieser unbestimmten Freundlichkeit, mit der er sich meistens umgab.
    
    „David? Bist du mein Begleiter?“
    
    „Kommt drauf an, was du glaubst, was jetzt passiert.“
    
    „Ich gehe hinüber.“
    
    David lachte.
    
    „Ich glaube, dafür ist es noch etwas früh.“
    
    Er hielt mir die Hand hin. Ich ergriff sie und ließ mich von ihm hochziehen. Als ich stand, waren wir in dem Steinkreis, in dem ich Anton geheiratet hatte. Es war der gleiche und das erkannte ich nun auch, in dem Pia an den Boden gefesselt gelegen hatte. In dem Kreis, wo sie ihr Leben verlor. Der Anblick machte mich traurig. Der gleiche Ort und ich hatte hier zweimal das Leid der Liebe erfahren.
    
    „Ich sehe, du hast es bemerkt“, sagte David. „Aber ich sehe auch, dass du die falschen Schlüsse ziehst.“
    
    „Was für einen Schluss soll ich den ziehen? Dieser Ort hat mich gelehrt, dass Liebe vor allen eines ist, die Quelle unsäglichen Leides.“
    
    „Aber das ist doch nicht nur dieser Ort, der dich das gelehrt hat, oder? Und Liebe ist nicht nur das Leid, sondern auch was schönes und auch das ...
    ... weißt du.“
    
    Ich dachte über seine Worte nach. In meiner neuesten Erinnerung war die große Liebe immer auch mit dem Schmerz der Trennung verbunden gewesen. Die verratene Liebe zu Antoni. Die verkaufte liebe zu Anna in Italien. Und dann zwei Mal Liebe kurz vor dem Tod, erst Anton und dann Pia. Bei der letzten riss es mich wieder von den Beinen und ich heulte kniend, als ich an sie dachte.
    
    „Genau das meine ich mit falschen Schlüssen. Du hast in deinem Geist gerade nur das abrupte und schmerzhafte Ende der Liebe aufgezählt. Die Lieben, die dich mit Glück erfüllt haben, die hast du außen vor gelassen. Aber das macht die andere auch ständig. Sie sammelt eine leidvolle Begegnung nach der anderen, ohne an die Momente der Liebe zu glauben.“
    
    „Welche andere?“
    
    David sah auf mich herab und schaute dann in die Ferne. „Ich weiß nicht, ob es so gut ist, euch in euer Geheimnis ein zu weihen. Vielleicht mache ich es dadurch für euch beide nur noch schlimmer.“
    
    „Ich glaube nicht, dass es noch schlimmer als das gerade geht.“
    
    „Das ist wohl wahr“, nickte David und setzte sich im Schneidersitz vor mich.
    
    David begann zu erzählen:
    
    „Der einst suchte sich der Vater des Kampfes in einem fernen Land eine Geliebte. Eine Frau, die von besonderer Schönheit und wundervollem Liebreiz war. Er nahm sie mit in sein Königreich und machte sie zu seiner ersten Frau, die einzige, die er wirklich liebte. Zusammen zeugten sie ein Kind, dass daraufhin die Eigenschaften der beiden verband, sie war ...
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