1. Die Lehrerin


    Datum: 04.05.2018, Kategorien: CMNF Autor: erzkobold

    ... und dass der Fahrer flüchtig war. Dabei war ein Kind ver­letzt worden, welches im Krankenhaus lag. Am ganzen Körper zitternd entsorgte sie alle Zeitungen im Papiercontainer, als wenn damit das Problem weg wäre. Aber damit war die Sache eben nicht er­ledigt. In ihrer Post befand sich ein Brief ohne Adresse und Absender. Dieser enthielt lediglich zwei Fotos, die ihr Auto zeigten. Die Fotos mussten unmittelbar nach dem Unfall aufgenommen worden sein, denn das Nummernschild war noch beleuchtet und ihr Kennzeichen gut zu sehen. Außerdem war an der Vorderseite ein dunkler Schatten zu sehen, der sich vor ihrem rechten Kotflügel befand. Jemand hatte ihren Unfall beobachtet und blitzschnell Fotos gemacht! Aber warum hatte er ihr die Bilder geschickt?
    
    Als es am Samstag an ihrer Tür klingelte hatte sie keine Ahnung, dass sich ihr bisheriges Leben mit diesem Klingel vollständig verändern würde. Sie drückte auf die Wechselsprechanlage und frag­te nach, wer da sei. Aber außer, dass er sie in einer wichtigen Angelegenheit dringend sprechen müsse, sagte der Fremde nichts. Sie drückte den Knopf für den Türöffner und ging zur Flurtür um den Besucher zu erwarten. Irgendwie kam ihr die Stimme bekannt vor. Aber die Wechselsprechan­lage verzerrte die Stimmen und so wartete bis der Mann zu ihrem Stockwerk gelangt war. Jetzt er­kannte sie ihn: Peter Zeller. Sein Vater war Inhaber der Zellerwerke, ein relativ großes mittelständi­sches Unternehmen und wichtigster Arbeitgeber der Stadt. Peter ...
    ... war bis vor zwei Jahren ihr Schüler gewesen und etwas schwierig. Seine Mutter war bei seiner Geburt gestorben und sein Vater verwöhnte ihn nach Strich und Faden. Was würde Peter wohl wollen? Etwas irritiert ließ sie ihn in die Wohnung, da sie vermutete er brauche Hilfe.
    
    Er eröffnete auch umgehend das Gespräch: „Du hast einen Brief von mir gekommen! Haben Dir die Bilder gefallen?“ Ria war irritiert, da er sie mit du ansprach. Aber dies überging sie und ver­suchte Distanz zu schaffen, indem sie beim Sie blieb.
    
    „Ich weiß nicht wovon Sie sprechen!“
    
    „Hast Du dir die Bilder genau angesehen? Dann solltest Du begreifen, was für dich auf dem Spiel steht, oder bist Du nicht gerne Lehrerin?“ Er sah sie scharf an. „Und das ´Sie` lassen wir mal, dies stört doch nur.“ Ria schluckte und unterdrückte eine Erwiderung. In ihrem Kopf gingen die Ge­danken durcheinander und sie war damit beschäftigt, diese in eine Ordnung zu bringen, die ihr er­laubte auf seinen anmaßenden Ton zu antworten. Da wurde sie durch eine Forderung von ihm aus allen Gedanken gerissen: „Zeig mir mal deine Titten!“
    
    „Sind Sie verrückt! Was bilden Sie sich denn ein?“ Ria war außer sich und konnte kaum noch klar denken. Dies war aber das letzte, was sie jetzt brauchen konnte. Peter hatte ihre Verwirrung ge­merkt und wollte sie noch steigern.
    
    Aus seiner Jackentasche holte er ein Bild, welches er ihr hinhielt. „Schau es dir genau an und dann reden wir weiter. Bedenke aber die Konsequenzen, wenn Du nicht brav ...
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