1. Die Voruntersuchung


    Datum: 04.12.2019, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    Es wart ein regnerischer Tag, als ich den Brief vom Amt bekam. „Bitte zur amtsärztlichen Untersuchung am 23.09. 10.30Uhr vorstellig werden.“ Na gut, das musste ich noch hinter mich bringen, um die Laufbahn als Beamte beginnen zu können. Ich las mir das Schreiben durch und da wurde mir schon etwas mulmig. Neben den Fragen nach Erkrankungen in der Kindheit und Jugend wurde auch nachgefragt, ob Geschlechtskrankheiten vorlägen oder vorlagen. Ich dachte spontan, was geht die das an? Aber ich wusste, dass sie das fragen müssen, um später abgesichert zu sein. Dennoch war mir bei der Vorstellung, mich so zu offenbaren, nicht wohl zumute.
    
    Es dauerte noch eine Woche bis zum Termin, und da ich viel zu tun hatte, war es nur allzu bald vergessen. Nur kurz vorher fragte ich eine Freundin, die die Untersuchung schon hinter sich hatte, was gemacht wird und ob es „schlimm“ sei. Was sie lachend verneinte und sich noch mehr amüsierte, als ich doch etwas ängstlich fragte, ob ich mich nackt ausziehen müsste! „Natürlich nicht! Das dürfen die doch gar nicht!“. Also war ich doch ziemlich beruhigt, wenn auch nicht wirklich entspannt.
    
    Ich denke, es war eine gute Entscheidung, sich mit 23 für eine Beamtenlaufbahn zu entscheiden. Sicherheit und Vergünstigungen sind tatsächlich nicht zu verachten. nachdem ich alle Aufnahmetests bestanden hatte, musste ich Am Dienstag also nur noch diese lästige Untersuchung hinter mich bringen und dann stand dem nichts mehr im Wege.
    
    Bevor ich losging, duschte ...
    ... ich natürlich und rasierte mir die Beine, zog mir ganz normale Unterwäsche an und stieg in den Bus. Ich war schon in Gedanken bei den noch zu erledigenden Einkäufen, in die Bibliothek wollte ich auch noch.
    
    Als ich ankam, stand ich erstmal etwas ratlos vor dem großen Gebäude im Jugendstil. Eine große Tür, ein paar Hinweisschilder, niemand an der Rezeption. „Amtsarzt Zimmer 406 E 3“. Nachdem ich die Treppe raufgegangen war, stand ich nun vor der Tür. Mein Herz begann schon etwas schneller zu schlagen, obwohl ich wusste, dass es nicht Schlimmes war. Aber Ärzte flößen dennoch einen gewissen Respekt ein und sehen Dinge an mir, die nicht jeder sieht.
    
    Als ich eingetreten bin, schaue ich in einen hellen Raum, der mit den typischen großen Fenstern eines Altbaues ausgestatte ist. Draußen vor den Fenstern stehen Bäume, dessen Zweige sich im Wind biegen. Die Schwester hinter der Theke schaut mich nur kurz an und wendet sich wieder dem PC zu. „Entschuldigung, mein Name ist Anna Maria Schuster und ich hab einen Termin zur amtsärztlichen Untersuchung“ Freundlich lächelnd blickt mich die Schwester an und sagt mir, dass ich noch etwas Geduld haben müsse, da der Doktor gerade ein Telefonat führe.
    
    Nachdem ich ca. 5 Minuten gesessen hatte, und wohl merkte, dass mir warm wurde, sagt die Schwester plötzlich zu mir: „Sie können ihre Jacke ruhig ausziehen und sie dort in das Nebenzimmer legen, das ist unsere Umkleide“
    
    Die ist klein und es steht eine Liege und ein Stuhl darin. Ich lege also ...
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