1. Erlebnisse einer Sexualtherapeutin


    Datum: 10.12.2019, Kategorien: Erstes Mal Autor: byMageweaver

    Karin Stettner saß in ihrem Büro und warf einen Blick auf ihren Terminkalender. Es war Freitag kurz vor 16 Uhr und gleich würde ihr letzter Klient für diesen Abend eintrudeln. Sie nannte ihre Patienten immer Klienten, weil sie den Eindruck vermeiden wollte, ihre Klienten seien auf irgendeine Weise krank. Nein, sie waren lediglich hilfsbedürftig. Karin hatte Psychologie studiert, promoviert und anschließend eine Ausbildung zur Psychotherapeutin abgeschlossen. Danach hatte sie für knapp zwei Jahre in einer Anstalt gearbeitet, allerdings war ihr die Arbeit nach dieser Zeit viel zu nervenauftreibend geworden und sie hatte den Beschluss gefasst sich selbstständig zu machen.
    
    Ursprünglich hatte sie den Plan als Psychotherapeutin zu arbeiten, dann allerdings war sie auf die Idee gekommen umzusatteln zur Sexualtherapeutin. Sie empfand den Kontakt und die Arbeitsthematik als wesentlich angenehmer. Außerdem hatte sie mittlerweile einiges an Erfahrungen auf diesem Gebiet vorzuweisen. Verheiratet war sie nicht, den Kelch hatte sie an sich vorrübergehen lassen, da sie auch keinen Wunsch nach Kindern hegte und lieber unabhängig bleiben wollte. Gleichwohl war sie mit Mitte 30 eine ansehnliche Frau mit schulterlangem, rotem Haar und einer schlanken Figur. Auf ihrer Nase trug sie eine Nickelbrille, die sie mit dem Zeigefinger hin und wieder hochschob.
    
    Karins Büro glich mehr einem gemütlichen Wohnzimmer. Sie hatte eine Sofaecke mit einem Beistelltisch auf den sie ihren Laptop stellte ...
    ... anstelle eines Schreibtisches. Das Zimmer war mit dekorativen Accessoires dekoriert, vor allem Bildern die an den Wänden hingen. Alles war in lebendigen Farben gehalten, bei denen Rottöne dominierten, ohne es aber direkt abschreckend zu gestalten. An einer Seite befand sich keine Wand sondern eine Fensterfront, durch die man über die Stadt und zum Rheinufer sehen konnte. Da das Büro im obersten Stock gelegen war, war die Aussicht wirklich schön. Das war natürlich nicht ganz billig gewesen, aber es war ihr wichtig, dass ihre Klienten sich wohlfühlten. Sie tauchte einen Moment in den Anblick des Sonnenuntergangs ein, als es an der Tür schellte. Sie machte sich auf die Tür aufzudrücken, eine Helferin hatte sie nicht, denn es war ihr wichtig, dass ihre Klienten ihr Vertrauen entgegenbrachten und eine zusätzliche Person hätte da nur gestört.
    
    Sie öffnete die Tür und wartete bis der Fahrstuhl oben ankam. Ein junger Mann stieg aus und sah sich kurz suchend um ehe er unsicher auf Karin zusteuerte. Er war Anfang 20, schlank, hatte kurzes, braunes Haar und machte einen zurückhaltenden Eindruck. Er trug ein Hemd und darüber einen Pullover. Karin vermutete, dass seine Unsicherheit wohl irgendeinen sexuellen Hintergrund haben müsste, wenn er zu ihr kam. Sie begrüßte ihn mit einem Lächeln und reichte ihm die Hand entgegen.
    
    Sie stellte sich vor, seinen Namen kannte sie ja bereits von dem Termin den sie ausgemacht haben, er nannte ihn aber in pflichtbewusster Ergebenheit erneut - Roland ...
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