1. HomoLepus 05


    Datum: 01.01.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... Sandra nur mit mir. Wobei ich dann die Häsin aus dem Augenwinkel beobachten konnte. Sie war anscheinend sehr an uns beiden interessiert, wobei ich allerdings hoffte, dass sie sich mehr um mich kümmerte. Leider konnte ich nicht erkennen, wohin sie wirklich sah.
    
    Als wir beide dann fertig waren, kam noch der Mann mit der Häsin dran. Jetzt war es an mir, die Häsin zu beobachten und ich tat es mit einem großen Vergnügen.
    
    Und richtig, so wie ich schon vermutet hatte, so war es dann auch. Ihre Professionalität ließ die Kamera in einer schnellen Abfolge aufblitzen, schneller als bei mir. Dafür bewegte sie sich einfach zu geschmeidig und grazil um lange auf den Auslöser warten zu müssen. Bild auf Bild wurde von der Kamera festgehalten und es war für mich mehr als eine Freude, dem beiwohnen zu dürfen.
    
    Dann kamen die Häsin und ich noch einmal dran. Der Hintergrund wurde noch einmal verändert und es sah eher aus wie in der norddeutschen Tiefebene. Dazu wurden ein paar übergroße Ostereier mit ins Bild gerollt und anhand des Aufdrucks auf diesen, war genau zu erkennen, für welche Firma jetzt fotografiert wurde. Der Auftrag war also nicht nur für einen Auftraggeber, sondern gleichzeitig für mehrere.
    
    Unsere Aufgabe war jetzt vollkommen ungezwungen. Wir sollten so natürlich wie möglich durch die Kulisse kriechen und das taten wir dann auch. Wir bewegten uns mal nebeneinander, mal hintereinander und mal in ganz verschiedene Richtungen. Je nachdem was uns einfiel. Dabei wurde ich ...
    ... mehr als einmal von ihr angerempelt. Das rächte ich aber gleich wieder und so verfielen wir in eine Art Spiel, indem wir immer ausgelassener über die künstliche Wiese tollten. Wir hüpften herum, bewarfen uns mit Stroh und Gras, machten selbst vor den Eiern aus Pappmaschee nicht halt. Da sie hohl waren, konnte man damit werfen, ohne dass man die oder den anderen verletzte.
    
    Mit der Zeit waren wir ganz schön außer Atem und wurden wieder etwas ruhiger. Warm war einem in dem Fell geworden und noch länger so rumzutollen war nicht mehr drin. So verlegten wir unser Spiel mehr auf nähere Kontakte, knufften uns immer wieder in die Seite oder ärgerten uns anders gegenseitig. Dabei war allerdings festzustellen, dass unsere Kontakte länger bestehen blieben. Sie hielten uns jetzt gegenseitig fest und drückten uns länger als zuvor gegeneinander. Je länger, je besser, befand ich zumindest. Dabei konnte ich ihren Körper gut erkunden, der sich mehr als geschmeidig neben mir bewegte. Das gleiche Ansinnen hatte die Häsin anscheinend auch. Länger als zuvor fuhr ihre Pfote über meine Seite, meinen Rücken oder über meinen Kopf. Sie erkundete ebenfalls alles und ließ möglichst wenige Stellen frei.
    
    Irgendwann verstummte das Blitzlichtgewitter, denn Sandra hatte anscheinend alles im Kasten, was sie benötigte. Also nahm sie die zur Kamera gehörenden Aufnahmegeräte und begab sich mit dem Mann in einen Nebenraum zum Sichten der Aufnahmen. Damit war ich mit der Häsin alleine in Studio und wusste ...
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