Unerwartet, unerklärlich, unbeschreiblich gut
Datum: 12.05.2018,
Kategorien:
Verführung
Autor: May B.
"Hey, lange nichts mehr von dir gehört. Ich bin gerade zufällig in der Stadt, wo treibst du dich momentan so rum?"
Ich schaue abwesend auf mein Handy, nur um zu sehen, wie viel Uhr es ist und wie lange ich schon hier in der Bibliothek sitze, ohne auch nur im mindesten mit dem Schreiben meiner Hausarbeit voran gekommen zu sein. Sobald ich die Nachricht lese, bin ich wieder hellwach und bei der Sache; Pia ist wohl die letzte Person, von der ich erwartet hätte, dass sie mir schreibt.
Pia, die beste Freundin einer Kommilitonin, ich fand sie heimlich schon seit dem ersten Studienjahr ziemlich toll, sie ist nun mal auch einfach sehr attraktiv, das kann wohl niemand bestreiten, ein Gesicht wie eine zarte Fee und trotzdem immer ein verschmitztes Lächeln auf ihren vollen Lippen und tiefe dunkelbraune Augen, die einen zu verschlucken scheinen, so intensiv wie sie während Gesprächen den Blickkontakt hält. Jedenfalls hatten wir uns schon öfter mal gesehen, wenn ich zusammen mit meiner Kommilitonin etwas Trinken oder in der Mensa essen war, aber darüber hinaus hatte sich der Kontakt noch nie vertieft.
Bis auf das vorletzte Wochenende, wir waren alle gemeinsam auf einer Party, es wurde immer später und nach und nach gingen alle aus der Freundesgruppe, bis nur noch wir beide übrig blieben, ohne das wirklich bemerkt zu haben, da wir auch ziemlich angetrunken waren. Zu müde vom Tanzen, aber auch noch nicht in der Stimmung, die Nacht für beendet zu erklären und nach Hause zu ...
... gehen, setzten wir uns in den Raucherbereich und unterhielten uns erst ungezwungen, ich unternahm Annährungsversuche, die von ihr allerdings elegant abgewehrt wurden, bis das ganze plötzlich in eine Diskussion ausartete. Ich bekam immer mehr das Gefühl, dass sie von meiner Ansicht und meinem Gerede zunehmend genervter wurde, bis ich es irgendwann aufgab und sie nur noch schweigend ansah. Daraufhin verstummte auch sie, fixierte mich mit ihren dunklen Augen, die alles zu verschlingen schienen, und ohne dass ich überhaupt verstand, wie es dazu kommen konnte, beugte sie sich zu mir vor und küsste mich. Ich war zunächst zu perplex, um sofort darauf reagieren zu können, erst als sie ihre Lippen wieder von meinem Mund löste und mich unsicher ansah, begriff ich endlich, was hier gerade passiert war. Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie nun meinerseits, erst sanft, dann sehr schnell fordernder, intensiver und meinem Empfinden nach unendlich lange. Irgendwann löste sie sich schließlich von mir, lächelte mich zufrieden an und meinte, jetzt zu sich nach Hause zu gehen, alleine, und ich solle es genauso mit meinem zu Hause handhaben. Die pure Verwirrung also. Erst tanzt man mehr oder weniger flirty miteinander, dann bekommt man sehr viel Ablehnung in einer Konversation zu spüren, bis man plötzlich geküsst wird und schließlich trotzdem alleine nach Hause gehen soll. Bis ich meine Jacke an der Garderobe geholt hatte und nach draußen ging, war von Pia auch schon nichts mehr zu ...