1. Laura Kraft 36


    Datum: 13.05.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bychicago4

    ... alle anderen auch. Sie sind keine Freunde sondern Konkurrenten. Wieso sollten wir ihnen eine Lampe abgeben?"
    
    „Weil es Gini war, die im Hotel auf Mallorca die Fahrstuhlkabine gestoppt hat", warf Karo ein. „Ohne ihre Hilfe hätte uns das Ding zermatscht und wir lägen jetzt auf einem Friedhof. Sie hat uns das Leben gerettet".
    
    Laura und Li waren zunächst sprachlos. Die Chinesin fand ihre Stimme zuerst wieder.
    
    „Okay, sie hat uns das Leben gerettet. Dafür hat sie sicher was gut. Aber letztlich hat sie das getan, oder tun müssen, damit wir weiter nach dem Stein suchen können. Ohne uns findet ihn niemand. Wir sind die Expertinnen. Schließlich will sie uns den Stein abjagen. Darum geht es ihr. Wenn wir nicht für ihre Zwecke nützlich wären, hätte sie sich wohl kaum die Mühe gemacht, die Fahrstuhlkabine aufzuhalten".
    
    Eine Minute lang schwiegen sie alle. Schließlich fragte Karo: „Und was machen wir jetzt?"
    
    „Eine von euch bringt ihnen eine Lampe", entschied Laura. „Am Besten die kleine Blondine hier".
    
    „Wieso ich?", wunderte sich Sissi.
    
    „Weil wir Karo brauchen. Du kannst Gini und Sharon gleich zum Ausgang begleiten", schlug die Chinesin vor.
    
    „Ich bleibe bei Karo!", stellte sich Sissi bockig.
    
    Li verzog das Gesicht. „Kinder... wir sind hier nicht auf´m Kaffeeklatsch".
    
    „Wir gehen Beide", entschied die Prinzessin und wandte sich an Laura. „Sag mir bitte, was ihr vorhabt. Wir kommen nach oder versuchen, euch weiterhin den Rücken frei zu halten".
    
    Laura sah Karo ...
    ... tief in die Augen. Die Prinzessin war zu aufrichtig, um eine Frau, die ihr das Leben gerettet hatte, im Stich zu lassen. Auch wenn es eine Konkurrentin war. Jedenfalls jetzt brauchte die ihre, Karo´s Hilfe. Das war das Mindeste, was sie für die Rothaarigen tun konnte.
    
    „Gut, bringt ihnen die Lampe", nickte Laura. „Komm, ich zeige dir auf dem Plan, was wir machen wollen. Allerdings ist es ab hier nicht mehr klar, welchen Weg wir wirklich einschlagen können.
    
    Laura zog Karo in die Felsenhöhle, wo sie ihre Rucksäcke verstaut hatten. Sie gab ihr eine Stirnlampe und zeigte ihr auf dem Lageplan eine Skizze der Anlage „Eber", die sie selbst gezeichnet hatte.
    
    „Wir markieren unseren Weg mit diesen Zeichen hier", erklärte Laura der Prinzessin. „So kannst Du uns folgen. Wenn ein Stollen voll Wasser gelaufen sein sollte, musst Du an markanten Stellen tauchen, um die Zeichen zu finden. Und sieh bitte zu, dass Du deine kleine blonde Freundin los wirst. Die brauchen wir nicht. Wenn wir uns schnell absetzen müssen, ist jede zusätzliche Person ein Hindernis".
    
    „Aber...", wollte Karo einen Einwand geltend machen.
    
    „Nichts aber!", schnitt ihr Laura das Wort ab. „Du weißt selbst ganz genau, dass ich Recht habe. Ich vertraue dir, hörst Du?"
    
    Die Prinzessin nickte stumm mit dem Kopf. Schließlich trottete sie gemeinsam mit Sissi los, die Lampe zu übergeben.
    
    **********
    
    Shoshana und Natascha hatten Raquel Valentine´s Untergang beobachtet. Von ihrem erhöhten Standort aus konnten sie ...
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