1. Die Belohnung - Teil 05


    Datum: 26.02.2020, Kategorien: Reif Autor: MsMartin1972

    „Ich habe heute mit Birgit gesprochen."
    
    „Ach ja?" Ich gebe mich unbeteiligt, obwohl bei mir innerlich die Alarmglocken läuten.
    
    Seit unserem heftigen Treffen vor zwei Wochen habe ich nichts mehr von Birgit gehört.
    
    „Und wie geht`s ihr?", frage ich. Wir sitzen beim Essen und ich beschäftige mich angelegentlich mit meinem Schnitzel, um nicht zu interessiert zu erscheinen.
    
    „Gut, denke ich."
    
    „Die Sache mit der Erbschaft ist wohl jetzt durch, oder?", erkundige ich mich.
    
    „Ja, dank Deiner Hilfe."
    
    Wir essen weiter.
    
    „Und", frage ich schließlich, „gibt es was Neues bei ihr?"
    
    „Nichts Besonderes", meint meine Frau. „Obwohl, ich glaube, dass sie einen neuen Freund hat."
    
    „Wirklich?" Ich tue erstaunt,
    
    Jetzt bloß nichts Falsches sagen. Um ganz sicher zu gehen, lege ich schnell nach.
    
    „Ich meine, die ist doch nun schon ganz schön alt."
    
    „Ja, genau, das denke ich auch. Ich meine, die ist fast 60. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass da noch ein Mann Interesse hat.
    
    „Hallo, ich bin beim Essen!", protestiere ich, empört tuend.
    
    Dabei laufen aber vor meinem Auge die Bilder ab, die ich von Birgit im Kopf habe.
    
    „Aber wie kommst Du darauf, dass sie einen Freund hat?", frage ich.
    
    „Ach, ich weiß nicht. Sie ist nur so verwandelt, weißt Du. Sie war ja so lange in Trauer und jetzt plötzlich kleidet sie sich wieder so ..... na ja, so als ob sie jemand gefallen will."
    
    „Ach so. Meinst Du es ist jemand, den wir kennen?"
    
    „Keine Ahnung. Ich habe mal ...
    ... vorsichtig nachgefragt, aber sie hat sofort abgeblockt."
    
    „Wenn es was Ernstes wird, wird sie es Dir sicher erzählen."
    
    Beim Abwasch denke ich über Birgit nach. Sollte ich sie vielleicht doch mal anrufen?
    
    Was meine Frau berichtet hat, lässt jedenfalls nicht darauf schließen, dass sie überhaupt kein Interesse an Männern mehr hat. Und ich sehne mich nach ihr, ihren weiblichen Rundungen.
    
    Das Telefon klingelt. „Ach, hallo Birgit", meint Erika.
    
    Sie zieht sich mit dem Telefon ins Wohnzimmer zurück.
    
    Vorsichtshalber lausche ich ein wenig, aber höre nur das übliche Geplauder.
    
    Ein paar Minuten später kommt Erika mit dem Telefon zurück. „Birgit kommt morgen zum Abendessen."
    
    „Ach? Gut...."
    
    Es klingelt an der Tür.
    
    „Nanu, ist sie das schon? Die ist aber früh dran", meint meine Frau, die gerade das Essen zubereitet.
    
    „Ich gehe", sage ich.
    
    Tatsächlich ist es Birgit, die in der Tür steht. Eine gute halbe Stunde zu früh. Sie sieht toll aus.
    
    Heute trägt sie einen langen Rock und einen dunkelroten Pulli, die beide ihrer Figur schmeicheln.
    
    „Hallo", sage ich.
    
    „Hallo", sagt auch Birgit lächelnd.
    
    Meine Frau kommt aus der Küche.
    
    „Du bist etwas zu früh", sagt sie halb erstaunt, halb tadelnd.
    
    „Ja, das tut mir leid", gibt Birgit zu. „Ich bin zu Fuß gegangen und habe mich irgendwie total in der Zeit verschätzt. Soll ich Dir vielleicht in der Küche helfen?"
    
    „Nein, lass mal. Soweit kommt das noch, dass Gäste bei uns arbeiten müssen.
    
    Setz Du Dich mal ins ...
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