1. An die Substanz 15


    Datum: 28.03.2020, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bys_napples

    ----Dieser Beitrag ist eine Fiktion. Sämtliche Namen und Orte und die Handlung sind frei erfunden. Sollten irgendwelche Befindlichkeiten beim Lesen stören, brechen Sie die Lektüre sofort ab und lesen Sie etwas Anderes. Diese Phantasien bleiben auch Phantasien.----
    
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    Völlig ahnungslos, was weiter mit Wuttke und Maria passiert war, schlenderte ich in die Stadt, Marias Fahrrad mit der rechten Hand schiebend. Martin war noch bei der Mutmann geblieben und nur der Geier wußte, was sie jetzt schon wieder trieben, aber wahrscheinlich saß die Mutmann auf der schleudernden Waschmaschine und Martin versuchte, sie im Rhythmus der steigenden Umdrehungen der Wäschetrommel zu rammeln. Michaela Schmidt war brav und einigermaßen züchtig angezogen auf dem Heimweg in ihre Wohnung und ich pfiff La Passionara vom Scheitel.
    
    Müde ging ich durch den Park, fand den alten Treidelpfad zu der verlassenen Fabrik und stellte das Fahrrad an der Mauer neben der verrosteten Eingangstür ab. Ich schlich durch die halbdunklen Räume, immer den Spuren im Staub des Betonfußbodens folgend. Von ganz hinten, aus dem abgetrennten Raum, kam ein leises Wimmern. Es war sehr hoch und ich erschrak. Hatte Wuttke sich befreien können und Maria etwas angetan? Leiser als leise versuchte ich die Tür des Raumes zu erreichen und spähte vorsichtig ums Eck. Ich sah Wuttke im Eck liegen, immer noch an ein Rohr gefesselt, zusammengekrümmt und in einer Tonhöhe wimmernd, die eher an ein kleines Ferkel erinnerte, als an einen ...
    ... Mann oder ein großes Ferkel, was er ja war.
    
    Ich trat in den Raum und Wuttke fuhr herum. Mit kieksiger Stimme lamentierte er: "Schau dir das an! Schau hin, was die alte Fotze mit mir gemacht hat!" Dabei drehte er seine Hüfte zur Seite, seine Hose war bis zu den Knien heruntergezogen, und ließ mich auf die Reste seines Schwanzes blicken. Maria hatte ihm mit einem stumpfen Messer nicht nur den Schwanz, sondern auch die Eier abgeschnitten und ihm dann, damit er diesen Zustand auch überleben würde, mit einem erhitzten Stahl die Wunde verschlossen und damit auch sterilisiert. Wuttke tat mir leid und ich dachte, dass das Folgen für Maria haben würde.
    
    Wuttke wimmerte und ich beschloss, ihn zu befreien. Den Schlüssel fand ich auf einer Werkbank und schloß die Handschellen auf, die schon tief in die Handgelenke von Wuttke scheuerten. Er setzte sich auf, rieb sich die Handgelenke und war erstaunlicherweise gleich auf den Beinen. Ich zuckte zurück, aber Wuttke hob beschwichtigend die Hände. "Keine Angst", meinte er leise. "Vielleicht ist das alles gut so. Ich habe, seit ich meinen Schwanz heben konnte, so viele Frauen damit verletzt, dass ich froh bin, mich jetzt auf anderes zu konzentrieren, z.B. auf meine Modelleisenbahn!" Die letzten Worte schrie er und wirbelte herum, um mich mit einer herumliegenden Kette zu schlagen.
    
    Ich konnte ausweichen und die Trägheit riss ihn um, so dass er vor die Werkbank fiel. Eine Einsicht dieser Art hätte ich von einem Triebtäter wie Wuttke es ...
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