1. Der Weihnachtsengel


    Datum: 25.05.2018, Kategorien: Humor Autor: C.A. Silel

    ... hinabflossen. Ihr Körper war recht schlank und mit den recht kleinen Brüsten und der schmalen Hüfte wohl irgendwo auf dem halben Weg zwischen Mädchen und Frau mal kurz rechts rangefahren. Sie trug ein kleines Nachthemdchen, das so gerade ihre Brüste und ihren Po bedeckte. Sie war barfuß.
    
    Viel interessanter waren für Nikolai jedoch ihre Flügel. Sie hatte zwei riesige und recht flauschig aussehende Flügel, die aus zwei Löchern in ihrem Nachthemd auf dem Rücken wuchsen und jeweils etwa genau so groß wie sie selbst waren. Außerdem war sie schwarz - komplett schwarz. Ihre Haare, ihre Haut, ihr Nachthemd, ihre Flügel - alles schwarz. Nur die Augen waren leuchtend blau.
    
    "Bist du... der Weihnachtsmann?", fragte Nikolai zögerlich. Das Mädchen schaute jetzt von den kleinen Brandflecken in ihrem Gewand auf und schien erst jetzt zu bemerken, dass sie nicht alleine war. Sie runzelte die Stirn.
    
    "Nein, natürlich nicht. Wie kommst du denn auf so einen Unsinn?", fragte sie mit einer lieblichen Stimme, die Nikolai unweigerlich an das zwitschern von Vögeln an einem lauen Frühlingstag erinnerte.
    
    "Na, wenn du durch den Schornstein kommst...", stammelte Nikolai.
    
    Die Gestalt antwortete noch immer mit gerunzelter Stirn. "Red‘ keinen Unsinn. Den Weihnachtsmann gibt's nicht."
    
    Sie reckte sich und legte theatralisch die geballte Faust auf die Brust, während sie mit erhobenem Kopf stolz in die Ferne schaute. "Ich bin natürlich ein Engel."
    
    Es dauerte einen Moment, bis Nikolais ...
    ... Synapsen den unweigerlichen Schluss aus dieser Aussage fassten.
    
    "Oh Nein! Der Engel des Todes!", keuchte er und starrte angsterfüllt den schwarzen Engel an.
    
    Der Engel senkte verwundert die Faust und schaute ihn wieder mit einer gerunzelten Stirn an.
    
    "Was...", begann sie und schaute an sich herab.
    
    "Oh.", machte sie.
    
    Sie stellte sich gerade hin und schüttelte einmal ihren gesamten Körper und ihre Flügel, sodass Nikolai unweigerlich an einen nassen Hund denken musste. Überall viel schwarzer Ruß von ihr ab und darunter kam ein wunderschönes Mädchen zum Vorschein. Ihr Haar war golden und ihre Haut fast weiß, genau wie ihre Flügel und ebenso das strahlend weiße Nachthemd.
    
    Als sie sich fertig geschüttelt hatte schaute sie sich suchend auf dem Boden um und sammelte schließlich einen schmalen Reifen vom Boden auf. Sie pustete den ruß ab und positionierte ihn dann über ihrem Kopf. Es machte einmal einrastend "klick" und der Reif schwebte über ihrem Kopf und strahlte jetzt ein schwaches, goldenes Licht aus.
    
    "So.", sagte sie zufrieden und strahlte ihn mit ihren blauen Augen an, "Jetzt ist es besser."
    
    "Also nochmal von vorne.", fuhr sie fort, "Ich bin ein Engel - genauer: dein Weihnachtsengel."
    
    "Weihnachtsengel?", fragte Nikolai ungläubig. Er konnte sich nicht erinnern, dass er schon mal von Weihnachtsengeln gehört hatte. Sie lächelte strahlend und nickte eifrig.
    
    "Oh ja. Ich hab mich dieses Jahr freiwillig für das "Ein Weihnachtsengel für die größten Looser"™ - ...
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