1. Ginsterweg 6v9


    Datum: 02.07.2020, Kategorien: Betagt, Autor: bynachtaktiv

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    Vorwort _ Es ist an der Zeit, meinen Nachlaß zu ordnen. Aus den verschiedensten Gründen standen meine Geschichten auf unterschiedlichen Seiten mit wechselnden Pseudonymen. Nun möchte ich die Arbeit von Jahren bündeln. Eine Nachbearbeitung findet nur rudimentär statt.
    
    Alle Personen in dieser Geschichte sind über 18 Jahre alt.
    
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    Morgenstund hat ... im Mund
    
    Die ersten Sonnenstrahlen krochen gerade ins Schlafzimmer, als Walter zum ersten Mal die Augen öffnete. Blitzschnell schloß er sie wieder. Nicht nur, daß jemand über Nacht seinen Kopf in einen Schraubstock gepreßt hatte, jetzt blendete man ihn auch noch! Richtig bewegen konnte er sich ebenfalls nicht, weil links und rechts von ihm irgend etwas lag, das ziemlich sperrig war und ihn einkeilte. Und seine Blase zwickte ihn auch! Bevor er das aber alles richtig einsortieren konnte, war er schon wieder eingeschlafen.
    
    *
    
    Walter hatte einen Traum. Er war ein König. Ein sehr, sehr mächtiger König! Alle Minister, die er übrigens nicht nur fürstlich entlohnte, sondern auch fair und mit Respekt behandelte, mußten, quasi als Gegenleistung, ihre hübscheste Tochter seinem Harem übergeben (keine Tochter -- kein Minister -- logisch!). Dort lebten die jungen Frauen dann wie Prinzessinnen. Er sorgte dafür, daß es ihnen an nichts fehlte - wenn man einmal von dem Gut der Freiheit absah. Aber auch das war relativ, denn für jeden Neuzugang durfte eine der Haremsdamen den Hof verlassen. Erst einmal frei, waren sie begehrte ...
    ... Heiratsobjekte, denn zum einen waren sie mit den allerfeinsten Umgangsformen gesegnet, zum anderen war ihre Abfindungen nicht unbeträchtlich.
    
    Nach dem Zufallsprinzip wurde am Abend eine Haremsdame, manchmal waren es auch zwei, ausgewählt, um am nächsten Morgen auf der königlichen Flöte zu spielen, bis dessen Besitzer gedachte, sein Tagwerk zu beginnen.
    
    König Walter dachte zwar noch nicht daran, seine Gespielinnen fortzuschicken, aber das heutige Flötenspiel war von solchem Liebreiz, daß er doch mal schauen wollte, welche seiner Hofdamen über solche Kunstfertigkeiten verfügte. Auch Könige dürfen durchaus neugierig sein!
    
    Walter öffnete also vorsichtig die Augen. Und schloß sie sofort wieder! Vorsichtig blinzelte er mit einem Auge, aber wieder sah er das gleiche Bild. Walter überlegte angestrengt, und kam dann zu dem Ergebnis, daß hier etwas nicht stimmte. "Wieso, zum Henker noch mal, treibt sich unsere geile Nachbarin in meinem Traum herum?"
    
    Als dann auch noch, eine ihm bekannte Stimme, ihn von der Seite anflüsterte: "Na, du Murmeltier ... haben wir dich endlich wach bekommen ... ", wußte er, dies war nicht mehr sein Traum. "Hat es dir etwa die Sprache verschlagen, mein Schatz ...?", fragte Heike, und küßte ihren Mann zärtlich auf die Wange.
    
    Walter krächzte ein: "Guten Morgen, Liebling", dann schaute er sich den Wuschelkopf genauer an, der zwischen seinen gespreizten Beinen lag. Nikkis Gesicht tauchte in seinem Blickfeld auf. Sie bog mit der Hand seine Flöte zur ...
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