1. Zugfahrt


    Datum: 16.07.2020, Kategorien: Schamsituation Autor: Anonym

    ... meint sie und deutet nach draußen. Dunkle Wolken haben sich zusammengeschoben, bedrohlich und finster erscheint die Landschaft der Nordheide in fast künstlichem Licht. „Ja“, erwidere ich, „gut, dass wir mit dem Zug fahren und uns das nicht auf der Autobahn droht.“ Sie stimmt mir zu. Erste Blitze zucken in deutlicher Entfernung über den Himmel und lassen die Landschaft noch bedrohlicher wirken. Der Wind treibt die Bäume zu gewaltigen Bewegungen.
    
    Die Schaffnerin kommt und sieht nach weiteren Zugestiegenen, kein weiterer Fahrgast und so verschwindet sie wieder nach vorn. „Ich bin Francois“, stelle ich mich vor. „Wenn wir hier schon gemeinsam ins Unwetter fahren, könnten wir ja ein bisschen plaudern.“ „Marion“, sie lächelt. Der Zug wird langsamer und kommt zum Stehen. „Sehr geehrte Fahrgäste, leider ist die Strecke vor uns durch umgestürzte Bäume versperrt. Sobald die Strecke wieder freigegeben ist, werde ich Sie über Ihre weiteren Anschlüsse informieren.“
    
    Na super, das hat mir noch gefehlt. Auch Marion ist natürlich nicht begeistert. Höhere Gewalt. Der einsetzende Regen, der sich schnell zum strömenden Regen verstärkt, bestätigt das. Das Unwetter ist gewaltig.
    
    Wir rutschen in unseren Sitzen etwas tiefer und machen es uns bequem. Ich löse meine Krawatte. Marion zuckt in den Schultern und greift sich hinter den Kopf. Dabei fällt mir erst richtig auf, welche attraktive Frau mir da gegenüber sitzt. Als ihre Hände wieder hervor kommen, hat sie ihre Haarspange in der Hand. ...
    ... Sie schüttelt kurz und kräftig den Kopf und befreit damit ihre schulterlangen Haare. Mir entweicht ein anerkennender, tonloser Pfiff. Mist, sie sieht mir direkt in die Augen und hat meine gespitzten Lippen gesehen. Und was kommt von ihr? Sie lächelt mich wissend an.
    
    Wir plaudern. Über unsere Jobs, wo wir wohnen, was wir lesen. Das Unwetter hat sich richtig festgesetzt. Marion rutscht weiter im Sitz nach unten. Ich empfehle ihr, die Sitzfläche etwas nach vorn zu ziehen. Das geschieht natürlich nicht nur aus reiner Menschenfreude, sondern auch weil ich sie mal auf den Beinen ansehen möchte. Treffer! Sie steht auf und versucht, den Sitz herauszuziehen. Er klemmt – oder simuliert sie? Gleiches Recht für alle. Da es meine Idee war, springe ich auf und helfe ihr. Der Sitz klemmt tatsächlich. Dann springt er förmlich vor. Bei dieser schnellen Bewegung komme ich etwas aus dem Gleichgewicht. Ich streife mit der Hand ihre Hüfte. Ein wahnsinniges Gefühl. „Sorry“, kommt es pflichtgemäß von mir. „Ist ja nichts passiert“, entgegnet sie zwinkernd, „wir sind ja erwachsen.“ Sie nimmt wieder Platz und stellt das rechte Bein auf den Absatz am Boden beim Fenster. Der Rock rutscht etwas höher. Meine Gedanken sind schon wieder auf Safari. Strümpfe oder Strumpfhose? Wenn sie Strümpfe trägt, sind es halterlose. Denn einen Strumpfgürtel hat meine Hand bei der zufälligen Berührung eben nicht gespürt. Auch zeichnen sich nicht die verräterischen Abdrücke unter dem Rock ab. Ich rutsche ebenfalls etwas ...
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