Sturmnacht
Datum: 28.05.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: Anonym
„
Sturmnacht“
von Miss Kittycat und Miss Pussycat
Für zwei winzige Augenblicke innerhalb nur einer Sekunde erleuchtete das Aufflackern eines Blitzes das Zimmer. Unmittelbar danach krachte der Donner. Das Gewitter stand direkt über dem Haus.
Vor dem Fenster ächzten und knarrten die mächtigen Äste der wuchtigen alten Kastanie im schweren Wind. Dicke Regentropfen peitschten gegen die Scheibe.
Doch die achtzehnjährige Katja fühlte sich in ihrem Bett sicher und geborgen. Nackt in weiche Biberbettwäsche gekuschelt, verfolgte sie wohlig schauernd das sich draußen zutragende Naturschauspiel.
Plötzlich aber erstarrte sie vor Schreck. Ein Geräusch, das ganz und gar nicht zu dem draußen tobenden Gewittersturm gehörte, fuhr ihr durch Mark und Bein.
Es kam aus dem Haus, war ein energisches Klopfen – nein, ein wildes Hämmern – an ihrer Zimmertür.
„Katja?!“, vernahm sie Lenas Stimme durch die Tür. Ihre Schwester klang aufgelöst, wie panisch.
Der Schreck saß Katja zu tief in den Gliedern, als dass sie auf das Klopfen und das Rufen ihres Namens mit einer Antwort hätte reagieren können. Sie nahm nicht einmal wahr, wie Lena langsam und vorsichtig die Tür öffnete, durch einen Spalt in das Zimmer herein schlüpfte und den Lichtschalter drückte.
Das Deckenlicht flammte auf. Katja kniff instinktiv die Augen zusammen während sie sich aufsetzte, ihr Oberbett dabei mit einem Arm unterhalb ihres Schlüsselbeins vor ihre Brust pressend.
„Katja, ich hab Angst!“, wimmerte ...
... Lena von der Tür aus.
Katja konnte immer noch nichts antworten. Sie hielt sich ihre freie Hand flach an die Stirn, um ihre Augen etwas von dem grellen Licht abzuschirmen. Dann versuchte sie erneut, sie zu öffnen, doch sie waren noch immer zu sehr an die Dunkelheit gewöhnt.
„Mach das verdammte Licht aus!“, schrie sie schließlich.
„Tut mir leid“, stammelte die von der harschen Reaktion ihrer Schwester hörbar eingeschüchterte Lena. „Ich wusste ja nicht, dass du nackt - “
„Geht dich doch auch einen Scheißdreck an!“, fauchte Katja.
Lena schluchzte, und Katja spürte dabei mit einem Mal einen Stich im Herz.
Zum Weinen brachten die beiden Schwestern einander gegenseitig zwar fast täglich, und jede von ihnen war dabei stets stolz auf die der anderen zugefügten Verletzungen.
Aber mit einem Mal hatte Katja realisiert, was Lena mitten in der Nacht zu ihr trieb: Sie hatte wirklich Angst. So schlimme Angst sogar, dass sie sie nicht anders zu helfen wusste, als Trost und Beistand bei ihrer Intimfeindin zu suchen.
Dass sie es dem wahrscheinlich noch vorgezogen hätte, ihre Eltern zu wecken, wären diese nicht ausgerechnet gerade gestern Morgen für eine Woche in den Urlaub gefahren, spielte dabei eigentlich auch keine Rolle.
Lena brauchte jetzt Nähe und Zuwendung, und sie suchte sie bei ihr. Ihrer ärgsten Rivalin um so ziemlich alles, das im Leben einer Achtzehnjährigen von Bedeutung war. Ihrer älteren Schwester. Wenn auch nur eine gute Viertelstunde älter.
„Darum ...