1. Rosen, Die Auf Felsen Wachsen 04


    Datum: 26.07.2020, Kategorien: Erstes Mal Autor: byLastvagrant

    Traumdirigenten
    
    Alex schlug die Augen auf. Plötzlich hellwach, sah sie sich um nach den Beiden, die eigentlich neben ihr liegen sollten. Das weiße Laken links und rechts von ihr war kühl und befremdlich. Unter ihr vollkommen zerwühlt, links und rechts glatt gespannt und unberührt vermittelte es nicht den Eindruck, als hätte jemand die unschuldige Weiße je berührt. Sie setzte sich auf und sah sich um.
    
    „Sarah?Chris? wo seid ihr?"
    
    Außer ihren eigenen nervösen Atemzügen vernahm sie kein einziges Geräusch. . . .Dort rechts von ihr . . .
    
    Die Terrassentür stand offen und wohliger warmer Sonnenschein flutete ins Zimmer. Gerüche von Sommer und Meer wehten ihr entgegen, als sie nur mit dem Laken bekleidet die Terrasse betrat. Niemand . . .
    
    Zurück im Zimmer suchte sie auch das Bad und sogar den Schrank ab. Alles unberührt. Keine Hygieneartikel oder Kleidungstücke konnte sie finden. Erschrocken betrachtete sie erneut das Bett. Etwas stimmte hier nicht. Wo war das Bild von ihr und Sarah?. Panik stieg in ihr auf und schnürte ihr die Kehle zu. Mit einem Ruck riss sie die Zimmertür auf und sah links und rechts auf den Flur davor. Niemand. Sie trat einen Schritt Richtung Geländer und sah auf den Weg weiter unten. Niemand. Keine Passanten. Keine Menschenseele. Alex ging zurück schnappte sich ihren Bikini und rannte aus dem Zimmer. Die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss. Dann drehte sie sich um und sah auf die Zimmernummer. 212. Das Zimmer von Chris. Was geschah ...
    ... hier? Wo waren die Beiden. . . .wo waren seine ganzen Sachen?
    
    Alex, mit ersten Tränen der Furcht stürmte die Treppe hinunter. Kurz vor dem Ende verfehlte sie eine Stufe und fiel. Ihr Zwerchfell und Bauchnabel schienen einen Moment der Schwerkraft zu trotzen dann, ruckartig erlagen sie den Naturgesetzen. Als hätte jemand ihren Schwerpunkt ergriffen beschleunigte sich ihr Inneres mehr als ihr Äußeres. . . Alex setzte sich ruckartig wieder auf. Gerade wollte sie sich ihre Knie besehen, als ihr die Bettdecke vom Oberkörper rutschte und die Tür ins Schloss fiel. Alex wurde schummrig vor Augen.
    
    „Uhhhhhh . . ." sie hielt sich den Kopf, in der Hoffnung die Welt würde bei der nächsten Umdrehung an ihren Händen haften bleiben und stillstehen. Nur langsam verschwanden die schwarzen Flecke aus ihrem Gesichtsfeld. Sie wichen einem Paar grüner Augen, die sie besorgt musterten.
    
    „Alles ok, Süße?"
    
    „Ja. Ich hatte einen Alptraum und bin hochgeschreckt. Das ist alles. Mir geht es gut"
    
    Dann sah sie sich um. Noch immer saß ihr der Schreck in den Gliedern. Sie streckte die Arme aus nach links und rechts. Auf der einen Seite fand sie das Bettlaken zerwühlt auf der anderen Seite glatt. Als hätte sie sich verbrannt zog sie die Hand von der befremdlichen kühlen, glatten Seite zurück. Ihr Blick ruckte erst zu diesem unberührten Weiß dann hinter sich. Das Bild . . .
    
    Es war da. Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Nein, ein ganzes Gebirge löste sich von ihrem Busen und ließ sie befreit ...
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