-
Laura Kraft 40
Datum: 28.08.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bychicago4
Die Jagd nach dem Stein der Unbesiegbarkeit Teil 40 -- Finale Ellen Goldstein hatte es zuerst entdeckt. „Tageslicht", flüsterte sie und bewegte sich auf den Stollen zu, der am Ende einen bläulichen Lichtschimmer hatte. Doch Cheyenne hielt sie am Arm fest. „Was ist?", Ellen fuhr herum. Die Katze legte einen Finger auf die Lippen und machte „Pssst!" Die Ältere schloss die Augen. Das wenige Tageslicht hatte sie einen Moment geblendet. Jetzt sah sie in der totalen Dunkelheit so gut wie nichts mehr. Die Katze schien jedoch etwas bemerkt zu haben. Langsam zog Cheyenne Ellen in einen kurzen Schacht, der von dem Stollen abzweigte. „Hier ist nichts, das ist ein Blindstollen". Ellen schüttelte die Mähne als sie ihre Augen wieder öffnete. „Sei still und hör mal", beharrte die Katze. Sie waren fast am Ende des Stollens angelangt. Tatsächlich nichts? Doch... ein Stöhnen. Ellen hob die Augenbrauen. Die Ohren der Jüngeren waren offensichtlich besser als ihre. Kein Wunder bei 45 Jahren Altersunterschied. „Klingt wie ein Sexfight", überlegte Ellen leise. „Zwei Frauen, zweifelsfrei ziemlich erregt. Aber wo?" Sie bewegten sich sehr vorsichtig weiter. Es waren nur noch ein paar Meter bis zur Wand. Die Katze blieb plötzlich stehen. Ein diffuser Lichtschein schien aus dem Boden zu kommen. Cheyenne zeigte mit der Hand auf die Stelle. Ellen ging auf die Knie und beugte sich vor. Ein Loch in der Erde, direkt vor ihnen. Metall schimmerte und reflektierte eine ...
... schwache Lampe von irgendwoher. Die Katze kniete sich neben ihre ältere Partnerin. Etwas ratlos blickten beide durch die Öffnung in die Tiefe. Cheyenne brachte den Mund nahe an Ellen´s Ohr. „Sieht aus wie eine Rutsche im Spaßbad". Ellen schob nun ihr Gesicht unter die Mähne der Katze. „Du könntest Recht haben. Von unten kommt jedenfalls das Gestöhne". Cheyenne zeigte mit zwei Fingern auf ihre Augen und wies dann in das Loch was soviel hieß wie „Sehen wir nach?" Ellen nickte und machte ebenfalls ein Zeichen, dass soviel bedeutete, wie „Nach dir". Cheyenne setzte sich auf den Rand und Ellen gab ihr einen Schubs. Die Katze verschwand mit wehenden Haaren in der Tiefe. Es schepperte. Ellen wollte zwar erst abwarten, ob ihrer jüngeren Partnerin etwas Unvorhergesehenes zustieß. Doch ihre Neugier war einfach zu groß. Ungeduldig schlüpfte sie über den Rand und rutschte über das Metall im Erdboden. Die Rutsche spuckte die Agentin 5 Sekunden später und 10 Meter tiefer in einen Raum aus funkelndem Bernstein, Gold und Schmuck. Sie rollte sich ab, um nicht wie zuvor Cheyenne, eine Lampe umzuwerfen. Schnell blickte sie sich um. Der Raum verschlug ihr die Sprache. Ebenso wie dem jungen Mädchen, die vermutlich zum ersten Mal in ihrem Leben solche Schätze zu Gesicht bekam. „Das Bernsteinzimmer". Der Gedanke sprang Ellen förmlich an. Dann blickte sie nach rechts. Dort saß die Chinesin auf Laura´s Brust und starrte fasziniert auf etwas, das vor ihr auf dem Boden lag. ...