1. Aruula -Die Tiefen von Ma'bellar 01


    Datum: 03.09.2020, Kategorien: Berühmtheiten Autor: byAmberleFloyd

    ... sie fragend an.
    
    „Was ist passiert? Hast du was entde... oh! Schon kapiert!", begriff er zügig, als er das Blut und die struppigen Fellreste auf ihrer gezogenen Klinge bemerkte.
    
    „Welch wacher Verstand!", lächelte sie ihn schmal an und reckte ihr Kinn Richtung Flur.
    
    „Was meinst du... nach oben oder nach unten? Wäre es klüger das Nest auszurotten oder wagen wir es so, stetig mit der Ahnung, dass diese Viecher uns jederzeit überfallen könnten?", forderte sie seine Meinung ein.
    
    Juefaans Miene wurde grüblerisch, er schien emsig das Für und Wider abzuwägen.
    
    „Ich würde mich sicherer fühlen, wenn wir ihnen zuvorkämen. Das mag nicht glorreich sein, aber die Augen vor offensichtlichen Gefahren zu verschließen und nichts dagegen zu unternehmen, halte ich für naiv!", teilte er seine Überlegungen mit ihr.
    
    Die Kriegerin der Dreizehn Inseln nickte.
    
    „Gut", lautete ihre knappe Antwort. Sie strich sich mit den Fingern einmal durch ihre wilde, schwarze Mähne und setzte sich in Bewegung.
    
    „Gut?", hörte sie hinter sich Juefaan wiederholen.
    
    „Was soll das bedeuten; 'Gut'? Ist das wieder eine der besonderen Lektionen, Aruula?", bohrte er nach und folgte ihr.
    
    „Wenn du unbedingt willst, dann sieh es als eine Lektion an, wenn nicht... dann eben nicht. Du bist schließlich nicht mehr das Kind, dass ich einst unterrichtete! Inzwischen hast du deine eigenen Kopf, den du sinnvoll nutzen kannst. Hier und heute, sind wir zwei ein Kriegergespann und als ein solches, reden, jagen und ...
    ... kämpfen wir zusammen!", erklärte sie sich ihm, derweil sie durch den verwahrlosten Korridor gingen, der bald darauf in einem Treppenhaus mündete.
    
    Aruula legte einen Finger auf ihre Lippen, um Juefaan Schweigen zu signalisieren und huschte vorsichtig an eine der seitlichen Wände entlang. Schob sich von dort durch die tiefen Schatten vorwärts, die sie vor fremden Blicken verbargen. Auf diese Weise gelangte sie zu den baufälligen Stiegen, die sowohl in untere Geschosse, wie obere führten. Einen Moment lauschte sie konzentriert, versuchte irgendwelche Lebenszeichen aufzuschnappen, aber weder ihre Ohren noch ihre mentalen Sinne, lieferten ihr Ergebnisse. Etwas entspannter als vorher, lockerte sie ihren Griff um das Schwert.
    
    „Ich erlausche nichts... scheint alles sauber zu sein!", berichtete sie Juefaan, der hieraufhin ebenfalls sein Versteck verließ und sich im Treppenhaus genauer umschaute.
    
    „Wie erfreulich!", witzelte er leise, war aber erpicht möglichst beschlagen und gefasst zu sein.
    
    „Wow... das klingt echt toll; Kampfgespann! Gefällt mir außerordentlich. Danke, ich fühle mich richtiggehend geehrt, Aruula! Nie hätte ich gedacht, dass ich eines Tages einmal mit dir auf Taratzenjagd gehe... verrückt, wie sich die Zeit manchmal entwickelt!", ergänzte er dann und die Barbarin war sich nicht sicher, ob nicht sogar ein gewissen Maß an ungläubiger Ehrfurcht in der Stimme des jungen Mannes mitschwang. War es eitel, wenn sie diesen Tonfall als angenehm empfand? Konnte schon ...