1. 88 Tage Carpe Noctem - Teil1


    Datum: 11.09.2020, Kategorien: Humor Erstes Mal Verschiedene Rassen Autor: A-Beatrye

    ... hatte ich an Bord.
    
    Kleine Nanobots waren aus dem Raumschiff geschwärmt und kletterten nun die Arm dicken Leitungen entlang, die hoch zur Richtfunkschüssel führten. Hier und da sah ich Lichtblitze auf flackern, wenn die Bots sich selber in die Leitungen ein schmolzen. Am Ende dieses ersten Tages würde über die Hälfte von ihnen nicht mehr existieren. Ich ging zur Schleuse des Frachtdecks und ließ die Bergbauroboter ausrücken. Zehn Stück hatte das Cooperation in der Frachtraum gestellt. Ich hatte bisher noch bei keinem Auftrag mehr als drei: Zwei zum arbeiten, einer als Ersatz. Was ich 88 Tage mit zehn von ihnen sollte, war mir kaum begreiflich.
    
    Als ich mich umdrehte, sah ich das erste der Bilder, die in den Berichten beschrieben wurden. Ich vermutete stark, dass dies wohl ein Baum sein sollte. Er gehörte auch bestimmt zu einer ganz bestimmten Sorte, irgendwas mit Früchten, aber für mehr kannte ich mich nicht genug aus. Das war dann wohl auch der Grund, warum ich den Robotern mehr Beachtung schenkte. Ich ging vor ihnen her zu dem Schacht, in dem sich das Hauptvorkommen der hier abzubauenden Metalle befanden.
    
    Als ich ihn erreichte, war ich erstaunt. Ich will nicht sogar sagen, dass ich erschreckt war. Ich hatte ein tiefes Loch erwartet, dass sich nach den nun schon fast vierzig Jahre Abbauzeit in die unendlichen tiefen des Planeten erstreckte. So sah es an manchen Stellen auf Mond und Mars aus. Oder dieses Loch in der sibirischen Tundra, wo sie früher mal Diamanten ...
    ... heraus gebrochen hatten. Aber dieses Loch hatte nur einen Durchmesser von vielleicht sechzig Metern und eine Tiefe von zehn. Zwei Rampen an der Seite führten in den Wände in das absolut zylindrischen Loch und endeten unten vor Grabungsstellen dieser Kegelförmigen Ausschüttung in der Mitte. Was hatten die anderen hier vierzig Jahre gemacht? Däumchen gedreht?
    
    Ich ging den Robotern hinterher in den Schacht. Unten kniete ich mich hin und ließ die Hände durch sie Metalle gleiten. Sie lagen hier in kleinen Mehrflächenkristalen vor, die nur von weiten wie Kugeln aussahen. Ich konnte mit dem bloßen Auge sehen, dass hier auf einen großen Haufen Titankugeln und kleiner Mengen unterschiedliche andere Metalle in wahrscheinlich reiner Form vorlagen. Ich hob fünf dieser Kugeln auf und packte sie in eine Tasche. Ich wies meine Roboter an, vornehmlich diese Metallkugeln aus dem Berg zu sortieren und in die Loren zu legen. Die zehn Roboter begannen mit ihrer Arbeit, während ich zum Raumschiff zurückkehrte.
    
    Drinnen ging ich ins Materiallabor. Nach einer kurzen Analyse war klar, das der Materialwert nur dieser fünf Kugel den Kosten von ungefähr eine Woche meines Aufenthaltes hier entsprach. Ein Container davon würde mich reich machen, selbst wenn die anderen vier nur mit Titan beladen würden.
    
    Was mich jetzt aber am meisten wunderte, diese Erkenntnisse mussten auch die anderen erlangt haben. Warum waren sie dann mit fast leeren Händen zurückgekehrt? Ich hatte das Gefühl, dass die Bilder und ...
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