1. Eigentlich wollte ich nur Zigarette


    Datum: 16.09.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byjannis

    ... ruhigen Schrittes auf das Objekt meiner Neugierde zu. Da lagen unter der Glasscheibe verschiedene Utensilien, die ich am ehesten mit goldenen Salz- und Pfefferstreuern in Verbindung bringen konnte. Ein aufgeschlagenes Buch, sehr alt, handgeschrieben, mit eigenartigen Zeichnungen und Symbolen auf den offenen Seiten, dominierte die restlichen Gegenstände und lag zentral in der Mitte der quadratischen Tischvitrine.
    
    Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich ein Bild als eine Art Teufelsdarstellung. Ein Wesen halb Bock, halb Mensch mit geschwungenen Hörnern saß oberhalb eines Baumes, unter dem sich zwei Frauen einen Apfel teilten.
    
    Mir schoss für einen Moment das Blut in den Kopf. Der Baum! Das ist die Linde im Garten dieses Hauses. Ich hob langsam meinen Kopf und behielt, so lange als möglich, Sichtkontakt mit dem Kupferstich im Buch. Ich wollte den Baum aus dem Buch als eine Art Schablone mit meinem Blick in den Garten verbinden, um eine Deckung der beiden Bäume zu erreichen.
    
    Als meine Augen sich von der alten Darstellung lösten, um die Linde draußen zu fokussieren, konnte ich meinen Vergleich nicht zu Ende führen, denn Susi und die beiden anderen saßen auf der Bank, die den Baum umgab, und waren lebhaft gestikulierend in ein Gespräch vertieft.
    
    Ich schüttelte mich wie ein nasser Hund, nicht ganz so heftig, jedoch in feineren inneren Zuckungen intensiver. Mit dieser spontanen Reaktion wollte ich mich wohl von der Vorstellung befreien, hier bestünde ein Zusammenhang ...
    ... zwischen den beiden Bäumen. Oder wollte ich diesen Zusammenhang auf alle Fälle leugnen?
    
    Ein feuchter Hauch berührte mich und ich roch die Luft, wie sie nur nach sommerlichem Regen riechen kann. Im linken Fenstereck des Erkers stand eine Türe offen, die direkt zum Garten führte. Ich ging auf sie zu. Um die drei Frauen nicht allzu lange auf meine Rückkehr warten zu lassen, blieb im Türrahmen einen Augenblick stehen, um mich bemerkbar zu machen.
    
    Die Drei, nahmen jedoch keine Notiz von mir und unterhielten sich angeregt weiter. Ich schritt die wenigen Stufen der ausgetretenen Sandsteintreppe nach unten und versuchte, meine Schuhe, im Kies etwas nachzuziehen, damit die Frauen meiner gewahr werden konnten. Ich wollte nicht plötzlich erscheinen und dabei ihr Gespräch stören, oder den Eindruck erwecken, ich belausche sie.
    
    Mir wurde klar; solche Gedanken hat nur einer, dessen eigene Absicht dahinter steht. Tatsächlich haben die Drei eine unersättliche Neugier in mir geweckt, die wahrscheinlich nie befriedigt werden wird.
    
    Als ich näher kam, wandte sich Charlotte zu mir um, kam mir einige Schritte entgegen und griff an meine Schulter. Wie sie das schon zuvor getan hatte, lenkte sie mich, mit dieser einfachen Geste, in die von ihr gewünschte Richtung.
    
    "Die beiden wollen noch etwas Privates besprechen, es ist besser, wir lassen sie dabei alleine", sagte es, und geleitete mich zum Gartentisch, weg von den beiden anderen.
    
    Wir setzten uns und Charlotte frage mich nach einer ...
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