1. Vom Schrott gerettet Teil 02


    Datum: 26.09.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byLingwe

    ... ich den Tisch abräumen, Mistress?", fragte Rosie schließlich, stand auf und stellte ihren Stuhl wieder an den Tisch.
    
    „Klar." Emily erhob sich ebenfalls. „Ich helf' dir mit dem Abwasch."
    
    „Äh, kann ich kurz mit dir reden?", fragte ich und streckte meine Hand aus.
    
    „Oh, klar." Emily setzte sich, während Rosie Gläser und Teller stapelte. „Was gibt's?"
    
    „Ich wollte das Essen nicht damit stören, aber ich hatte ein Überhitzungsproblem vorhin."
    
    Ihre Augenbrauen schossen nach oben. „Überhitzung? Was ist passiert?"
    
    „Ich glaube mein Prozessor hat zu lange am Limit gearbeitet und mein Körper konnte die Hitze nicht schnell genug abgeben."
    
    „Hm." Sie legte ihre Hand auf meine Stirn als Rosie sich mit den Armen voller Geschirr auf den Weg Richtung Küche machte. „Mir ist heute Morgen aufgefallen, dass du heiß warst -- eigentlich seit du wieder funktionierst -- aber es ist noch nie ein ernstes Problem gewesen. Ich habe schon darüber nachgedacht, dein Kühlsystem zu verbessern. Was hast du gesagt, wann ist das passiert?"
    
    „Früher am Tag heute. Gleich nachdem du mein Outfit zusammengestellt hattest."
    
    „Hmm. Worüber hast du denn nachgedacht..." Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. „Moment, wie heiß bist du geworden? Sag mir nicht, dass es kritisches Niveau erreicht hat?"
    
    Ich hatte gehofft, irgendwie vermeiden zu können, ihr mit meinem unvorhergesehenen Runterfahren Angst einzujagen, aber ich würde ihr nicht ins Gesicht lügen. Ich nickte und sie legte den Kopf in ihre ...
    ... Hände und atmete tief durch.
    
    „Lisa... Gott, Lisa!" Sie rieb sich stöhnend übers Gesicht. „Solche Dinge musst du mir sagen! Ich habe gedacht, dass ich es unangenehm für dich gemacht habe und du lieber für eine Weile in deinem Zimmer bleiben wolltest, nicht dass du fast geschmolzen bist!"
    
    Ich sank auf meinem Stuhl zusammen. „Ich... es tut mir Leid."
    
    „Nein, nein", unterbrach sie und hob ihre Hände. „Ich weiß warum du es gemacht hast. Und... ich weiß die Geste zu schätzen, wirklich, aber..." Sie nahm eine meiner Hände und hielt sie fest, während sie mir tief in die Augen sah. „Wenn du mir gar nicht davon erzählt hättest und deswegen gestorben wärst, hätte es mich zerrissen. Es wäre hundert Millionen Mal schlimmer gewesen, als es sich um dich zu sorgen jemals sein könnte. Okay?"
    
    Ich nickte und blinzelte schnell. Ich glaubte nicht, dass ich einen Ton herausbringen konnte.
    
    „Rosie war genauso. Sie hätte sich für mich vor einen fahrenden Bus geworfen. Aber... so funktioniert das nicht. Dass ihr glücklich seid ist alles was nötig ist. Versteh' mich nicht falsch, ich... bin dankbar für die anderen Sachen, aber... euch selbst in Gefahr bringen, damit ich mir keine Sorgen mache oder mir nichts passiert? Euch selbst verletzen? Scheiße, das ist wie ein Messer in meiner Brust. Also, bitte..." Sie stand auf, kam um den Tisch, umarmte mich von der Seite und streckte ihren anderen Arm aus. „Du auch, Rosie."
    
    Ich bemerkte, dass der rothaarige Android still in der Tür zur Küche ...
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