1. Born on the Bayou


    Datum: 05.06.2018, Kategorien: Verschiedene Rassen Autor: byB_lasius

    ... sprechende Amerikanerin. „Sie kommen aus Kanada!", resümierte er. „Nicht ganz, ich bin in den USA geboren." „Erzählen Sie mir von sich", forderte er sie auf.
    
    „Ich bin zur Hälfte Akadierin", erklärte sie. Kay war sich nicht sicher, ob er sich verhört hatte. Arkadien mit ‚R' war eine Region im antiken Griechenland. Jeanne schien seine Verwirrung zu bemerken. „Akadien war eine Provinz in Kanada. Vor 300 Jahren lebten dort viele Franzosen. Im Zuge der Kriege zwischen den Engländern und den Franzosen wurden viele von ihnen vertrieben und landeten schließlich nach einer Odyssee in den Sumpfgebieten des damals noch französischen Louisiana. Vielleicht hast du die Bezeichnung ‚Cajun' schon einmal gehört?" Er hatte, leider beschränkten sich seine Kenntnisse auf ein Minimum. „Cajun ist eine Verballhornung von Akadier . Akadian - Cajun. In Amerika ist es aber der normale Begriff für uns." Das erklärte Kay die helle Seite ihrer Hautfärbung. „Und was ist mit der zweiten Hälfte?", fragte er. „Es sind eigentlich zwei Viertel, Ich habe sowohl afroamerikanische als auch indigene Großeltern aus dem Volk der Seminolen." Er zeigte sich sichtlich beeindruckt von der Vielfalt, die sie repräsentierte. „Dort unten bin ich nicht die Ausnahme, es ist ein Schmelztiegel der Völker, der lange Zeit vom Rest der USA kaum wahrgenommen wurde ... ", sie machte eine kleine Pause. „... ich bin hier, um meine französischen Wurzeln zu erforschen."
    
    Kay hätte ihr stundenlang zuhören können und ertappte sich ...
    ... dabei, wie er sie anstarrte. Er war dabei, etwas Dummes zu tun. Nach seinen letzten Erfahrungen hatte er sich fest vorgenommen, sich so schnell nicht wieder zu verlieben, aber genau dies tat er. Er spürte, wie sein rationales Denkvermögen innerhalb weniger Minuten vor seiner gefühlsbetonten Seite kapitulierte. Die Art, wie sie sich ihr Haar hinter das Ohr strich und ihn in seinen Bewegungen spiegelte, waren für ihn Signale, deren er sich nicht erwehren konnte. „Ich bin Deutscher und bei weitem nicht so interessant wie du", brachte er nach längerer Zeit hervor. Glücklicherweise musste er sich im Englischen nicht zwischen ‚sie' und ‚du' entscheiden. Sie reagierte souverän auf sein Statement. „Du hast keinen Grund, dich kleiner zu machen, als du bist", erwiderte sie und lächelte mit der mediterranen Sonne um die Wette.
    
    Um Kay war es geschehen, er wusste, dass er diese Frau unter keinen Umständen so schnell wieder gehen lassen würde. Ihr Nachsatz „Auch, wenn mir deine Zurückhaltung gefällt", legte seine Schalter endgültig auf Glückshormonproduktion um. Jeanne ging mit ihm am frühen Abend an den Salzwiesen eines Rhônearmes spazieren. Ihr gefiel der Typ mit seiner ruhigen und unaufdringlichen Art. Er hatte seine dünne Jacke ausgezogen, legte sie auf den Boden und beide nahmen darauf Platz. Verstohlen schaute Kay zu ihr herüber. Wenn daraus mehr werden sollte, musste Jeanne wohl selbst die Initiative ergreifen. Er gab sein Wissen über Flamingos, die sie gerade beobachteten preis, ...
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