Die Grenze
Datum: 07.11.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byNNNM
... wartete jedoch nicht Lotani auf ihn, sondern Miss Miyama. Sie bat ihn in sein Büro, wo sie sich ihm gegenüber an ihren Schreibtisch setzte. Ihre Wangen waren wie vor Aufregung etwas gerötet und sie schaute den ersten Offizier mit leicht glasigen Augen an.
"Ich muss mit Ihnen über Lotani sprechen," begann sie. "Um es offen zu sagen, ich glaube, dass sie bei Ihnen nicht gut aufgehoben ist."
Riker rutschte das Herz in die Hose. Sie hatte es erfahren. Irgendwas hatte sie herausgefunden, und jetzt würden die Schwierigkeiten beginnen.
"Nichts gegen Ihre Bemühungen," fuhr sie fort, "Sie haben - für einen Mann ohne psychologische Ausbildung - als Ersthelfer gute Arbeit geleistet." Riker atmete wieder auf. "Und ich bin sehr zufrieden. Aber sie scheint mir im Augenblick auf eine Weise auf Sie fixiert zu sein, die man nicht mehr gesund nennen kann. Ich denke, es wird das beste sein, wenn sie in das Quartier einer anderen Person zieht."
"Und an wen haben Sie da gedacht?"
"Nun, wie sie wissen, bin ich nicht nur Vorsteherin des hydroponischen Gartens, sondern auch ausgebildete Psychologin. Ich werde sie zunächst mit zu mir nehmen. Solange, bis sie gefestigt genug ist, alleine ein Quartier zu beziehen. Selbstverständlich können Sie sie jederzeit besuchen." Die Hand der Chefgärtnerin spielte nervös mit einem Computerpad.
"Nein!" sagte Riker. Sein Herz pochte. Niemand durfte ihm Lotani wegnehmen.
"Das psychologische Gutachten," sagte Miss Miyama, "in dem die ...
... Umquartierung empfohlen wird, ist bereits fertig."
Riker merkte plötzlich, dass er am ganzen Körper zitterte.
"Ich werde es umgehend an die Schiffsleitung weiterleiten," fuhr sie fort.
"Das... Eine Umquartierung ist nicht möglich."
"Und wieso nicht?"
"Weil... weil... Äh... Sie in ihr Quartier schon eine andere Person aufnehmen müssen, die ebenfalls psychologische Hilfe benötigt."
Nun war es an der Seite Miyamas, überrascht zu sein. "Was? Was für eine Person?"
Riker drehte die Komm-Station, die auf dem Schreibtisch stand, zu sich und öffnete eine Verbindung zur Krankenstation. Das von roten Haaren umrahmte Gesicht der Ärztin erschien. "Will!" sagte sie. "Was kann ich für dich tun?"
"Ich wollte mich erkundigen, wann die neue Phelani, die bei Miss Miyama einquartiert werden soll, von der Krankenstation entlassen wird."
"Die neue Phelani?" Beverly sah einen Moment etwas ratlos aus, dann fiel bei ihr der Groschen. "Ach so, Notala. In, äh, circa vier Stunden. Bitte gib mir doch mal Miss Miyama!"
Riker drehte die Komm grinsend wieder zurück. "Doktor Crusher?" sagte die Leiterin des Gartens.
"Miss Miyama." Die Ärztin lächelte freundlich. "Es tut mir leid, dass wir Sie noch nicht informiert hatten. Hier geht es im Augenblick... sie schüttelte leicht gestresst wirkend ihre Haare, die stärker und gesünder zu glänzen zu schienen denn je, "...etwas drunter und drüber. Wir haben hier eine weitere Flüchtlingsfrau namens Notala, welche im Augenblick noch medizinisch ...