Deus ex machina Teil 02
Datum: 10.11.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byUnfein
... habe bei der gestrigen Untersuchung Ihrer Wunde heimlich einen Ganzkörperscan durchgeführt, um Ihren allgemeinen Gesundheitszustand zu untersuchen. Dabei wurde beginnender Lungenkrebs diagnostiziert. Ich möchte Sie nicht verlieren, Sir!"
Greg riss seine Augen weit auf und seine Kinnlade klappte nach unten. Ein Schock jagte den nächsten.
„Ist das wahr?!", stieß er hervor.
„Ja."
„Warum hast Du mir das nicht gesagt? Und mich gefragt?"
„Ich hatte Angst, dass Sie ablehnen würden."
Weitere Tränen liefen ihre Wangen hinunter, sammelten sich auf ihrer Kinnspitze, und tropften von dort auf den grauen Boden.
Der Kommandant überlegte. Vermutlich hätte er wirklich abgelehnt. Selen hatte hehre Motive gehabt und es aus Liebe getan, dennoch blieb es ein massiver Vertrauensbruch.
Irgendwie konnte er ihr nicht wirklich böse sein. Vor allem, wo sie nun so verzweifelt vor ihm stand. Sie schniefte, ihre Hände zitterten und sie wich seinem Blick immer noch aus.
„Ach, Selen...", meinte er weich zu ihr, ergriff ihre Schultern und zog sie an sich.
„Ich verzeihe Dir. Aber bereite mir bitte nicht noch mehr Überraschungen dieser Art. Mein Bedarf ist wirklich bis zum Lebensende gesättigt."
Selen schlang ihre Arme um ihn und umklammerte ihn, als wolle sie ihn nie wieder loslassen.
„Es tut mir so leid!", schluchzte sie. " Ich wollte nur helfen!"
„Alles gut!", versuchte er sie zu beruhigen. Sanft tätschelte er ihren Kopf und wiegte sie in seinen Armen.
Es dauerte ...
... eine geraume Zeit, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Greg versuchte, sie mit einem Scherz aufzumuntern.
„So, nun hast Du Deinen Samen in mich abgespritzt, Sel! Werde ich jetzt eigentlich schwanger?"
Der Roboter löste sich aus der Umarmung und schaute ihn erschrocken an.
„Natürlich nicht!", entrüstete sie sich. Dann erst begriff sie, dass er sie auf den Arm genommen hatte.
„Oooh, Commander!", schimpfte sie und trommelte mit ihren zarten Händen auf seine Brust. "Sie sind schlimm!"
Greg grinste breit.
„Und was genau machen Deine Jungs nun in mir?", fragte er lachend.
Selen schaute verlegen zum Boden.
„Möchten Sie es wirklich wissen, Sir?"
„Aber unbedingt! Wenn ich schon unfreiwillig Gäste in mir beherberge, dann möchte ich zumindest genau informiert sein, was sie tun."
„Nun. Wenn es unbedingt sein muss...", meinte sie, reichlich zögerlich.
„Es muss sein! Sind die Nanobots eigentlich nötig für den Holoraum oder hast Du mich nur damit in eine Falle gelockt?"
„Sie sind schon nötig, wenn man das vollständige Erlebnisspektrum haben möchte, aber ich habe die ursprünglichen, spezifisch für diesen Zweck geschaffenen, ausgetauscht und mit Versionen mit vollem Funktionsumfang ersetzt. Es sind die gleichen, die ich unter meiner Haut trage. Nur diese Version kann auch medizinisch eingesetzt werden."
„Und was genau tun sie?"
„Sie sind auf Reparatur, Erhaltung und Optimierung ausgelegt."
„Also werden sie die Krebszellen vernichten.", vermutete ...