Life is a Porn! - Teil 2: Schuld
Datum: 12.03.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: Anonym
Die Sonne ging auf und erfüllte die Welt mit Licht. Leon blinzelte und stöhnte im nächsten Moment laut auf. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er zerbersten. Pochende Schmerzen malträtierten die gesamte Oberfläche seines Schädels und er sank kraftlos zurück.
Mit größter Mühe gelang es ihm die Augen zu öffnen und sich umzusehen. Verschwommen zeichnete sich ein grauer Linoleumboden, der mit zahlreichen Glassplittern übersät war, auf seiner Netzhaut ab. Sein betäubter Blick glitt weiter nach oben. Ein Regal. Es war in der Mitte zusammengedrückt worden und lehnte bizarr verbogen über einem weiteren, unversehrten, das einfach nur umgefallen war. Der Inhalt lag quer verstreut zwischen den Glassplittern. Unzählige flache Boxen aus rotem Plastik. Leon glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Das waren doch ... Das waren Pornofilme! Ganz deutlich erblickte er die eindeutigen Coverbilder mit dem obligatorischen dreifachen 'X'.
Plötzlich bemerkte er direkt neben sich eine Bewegung. Zoe, die halb unter ihm begraben lag, bewegte sich und Leon rutschte, immer noch mit schmerzendem Kopf, etwas umständlich zur Seite. Erst jetzt wurde ihm klar, dass sie immer noch im Auto saßen. Und die Sonne war nicht die Sonne gewesen, sondern eine Reihe von Neonröhren, an der Decke eines Raumes. Des Raumes, in den Manus Passat mit voller Geschwindigkeit gerauscht war!
"W-was ist passiert?", erklang die matte Stimme von Mina, die aus der Lücke zwischen Rück-und Beifahrersitz hervorkroch.
"Ich ...
... glaube wir hatten einen Unfall. Geht es dir gut?", fragte Leon reflexartig und jedes Wort kam ihm unendlich schwer über die Lippen.
"Ja, ich denke schon.", kam es mit kurzer Verzögerung zurück.
Ein kalter Luftzug drang durch die zerschmetterte Schaufensterscheibe nach drinnen und erweckte Leon schlagartig aus seiner Benommenheit. Langsam stieg eine Mischung aus Panik und Sorge in ihm empor. Er beugte sich zu Zoe hinunter, die zu seiner großen Erleichterung die Augen aufgeschlagen hatte und ihn etwas verwirrt ansah.
"Alles okay?", fragte er. Sie nickte nur.
Inzwischen hatte sich auch Maxi aus dem Chaos erhoben und starrte sorgenvoll nach vorne.
"Scheiße, Manu!", dachte sich Leon und krabbelte mit unverändert dröhnendem Kopf nach vorne. Manu kauerte mit den Armen vorm Gesicht auf dem Lenkrad. Ein ganzes Gebirge fiel ihm vom Herzen, als Leon erkannte, dass sich sein Brustkorb langsam hob und senkte.
"Mensch, Manu, lebst du noch?", erkundigte er sich und rüttelte an seiner Schulter.
"Was soll die blöde Frage?", klang es dumpf nach oben. "Wenn ich nicht mehr am Leben wäre, was sollte ich deiner Meinung nach denn antworten:
Nein, ich bin tot!
?"
"Ihr müsst hier raus! Wenn das Auto Feuer fängt, seid ihr geliefert!", klang es plötzlich von rechts. Leon blickte überrascht zur Seite. Der Beifahrersitz war leer. Gus lehnte über dem Fenster am Wagen und bekräftigte seine Aufforderung, indem er zur Kühlerhaube zeigte, aus der Qualm aufstieg.
"Wann bist du denn ...