1. Ein exotisches Au-pair Mädchen


    Datum: 31.01.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: by_Faith_

    ... manche Frau für eine komplette Abendgarderobe ausgeben könnte. Anschließend holte sie ein Paar echte Nylonstrümpfe mit Naht und verstärkter Ferse aus ihrem Vorrat, öffnete die Verpackung und legte sie neben die Dessous. Aus ihrer Schatulle mit dem Schlampenschmuck, den sie niemals in der Öffentlichkeit anziehen würde, wählte sie das breite Halsband mit den Swarovski-Steinen und die dazu passenden Armbänder. Die unzähligen Swarovski-Steine der Armbänder kamen am besten zur Geltung, wenn sie schwarze, schulterlange Samthandschuhe trug. Sie drapierte ein neues Paar Handschuhe auf dem Bett.
    
    Eine Unterbrustspitzenkorsage mit eingearbeiteten Strapsbändern vervollständigte das Arrangement fast - es fehlten noch die Schuhe: schwarze Sky-Heels, deren Plateaus ebenfalls mit Swarovskisteinen verziert waren. Die Dinger hießen Sky-Heels, weil die Bezeichnung High Heels einfach zu flach gewesen wäre. Allein der vordere Plateauabsatz war acht Zentimeter hoch, wirkte aber durch die schlanke Linienführung nicht klobig. Die fast zwanzig Zentimeter langen und hauchdünnen Absätze vermittelten einen gazellenartigen Gang, wenn man darin laufen konnte und Kathrin konnte darin laufen. Sie stellte die Schuhe ans Fußende des Betts.
    
    Das Kribbeln der Vorfreude wurde brennend, als sie ihr Outfit betrachtete. Sie liebte es, privat in die Rolle einer Glamourschlampe schlüpfen zu können, ohne die Nachteile eines solch oberflächlichen Lebens in Kauf nehmen zu müssen. Beiläufig holte sie noch die ...
    ... chandelier Ohrringe aus Weißgold aus dem Schmuckkästchen und legte sie neben das Halsband - jetzt war es perfekt. Sie war Anfang dreißig und stand sowohl beruflich als auch privat auf dem Zenit. Ihr Körper war eine Blüte auf dem Höhepunkt ihrer Pracht. Dreißig war das neue Zwanzig. Sie hatte sich das alles hart erarbeiten müssen und nun durfte sie die Früchte dieser Arbeit auch genießen.
    
    Zufrieden ging sie in ihr Badezimmer und ließ Wasser in die Wanne ein. Bei der Auswahl des Badezusatzes sah sie Keiki durch das Eckfenster auf der Terrasse liegen. Diese exotische Prinzessin spielte in ihrer arroganten Naivität mit ihrer Zukunft. Allzu oft hatte Kathrin mit ansehen müssen, wie junge Frauen ihre Zukunft nur auf ihr jugendliches Aussehen gesetzt hatten und kläglich gescheitert waren. Die waren mit dreißig, geschieden, alleinerziehend, in prekären finanziellen Verhältnissen und ohne Aussicht auf Rettung, da ihr Glanz verblasste und sie beruflich nichts bieten konnten, um selbstständig aus dem Teufelskreis eines tristen Alltags entkommen zu können.
    
    Kathrin löste sich gedanklich von Keiki, sollte sie doch in der prallen Sonne liegen, bis ihre Haut Blasen warf. Sie ließ sich in die Wanne gleiten und wusch sich den Alltag von der Haut. Nach ein paar Minuten, in denen sie mit geschlossenen Augen nur im warmen Wasser gelegen und sich entspannt hatte, begann sie ihren Körper zu rasieren. Für heute musste alles makellos sein. Sie zelebrierte die Körperpflege selbstvergessen. Sich in ...
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