Die Buchlesung Teil 02
Datum: 07.02.2021,
Kategorien:
Berühmtheiten
Autor: byWespe
... Ecksofa.
Mark schaute mit großen Augen. Sie hatte ihn geduzt!
"Möchtest du sicher nur einen Kaffee?", fragte Andrea jetzt, als würden sich die beiden schon jahrelang kennen.
"Danke, ja.", entgegnete Mark.
"Sie ...du ...ähäm ...hast ... haben ... mich eben geduzt.", stellte er verlegen fest.
"Ja!", entgegnete Andrea kurz und ging ohne weitere Erklärung aus dem Zimmer.
Mark blieb allein zurück mit seinen Gedanken und Gefühlen die mittlerweile Achterbahn fuhren.
Er hatte sich so getäuscht! Wie sehr hatte er sich in Andrea Sawatzki geirrt!
Sie war nicht arrogant, nicht hochnäsig.
Sie war einsam!
Einfach allein.
Die große Diva, welche in der Öffentlichkeit so souverän und selbstsicher auftrat war allein gelassen und hatte niemanden, bei dem sie ihre Maske abstreifen und sie selbst sein konnte.
Während Mark sich unsicher in dem großen Raum umschaute und die Familienfotos auf dem Regal neben dem Sofa betrachtete, betrat Andrea wieder das Wohnzimmer.
"Ich hoffe, es stört dich nicht, das ich mir etwas Bequemes angezogen habe.", bemerkte sie und servierte frisch gebrühten Kaffee.
Mark schaute Andrea an. Sie hatte ihre auffällige Kleidung mit einem schlichten karamellfarbenen Wollpullover, gleichfarbigen Leggins und dicken braunen Wollsocken, welche ihr bis über die Fußknöchel reichten, getauscht. Ihr Haar trug sie noch immer offen, die feuerroten Locken passten wunderbar zu der dezenten Farbe ihrer Freizeitkleidung.
Wortlos setzte sie sich ...
... neben Mark auf das Sofa und zog die Beine nahe an ihren Körper.
"Nein, das stört mich ganz und gar nicht.", entgegnete er. „Du bist zu Hause und hast Feierabend, warum sollst du es dir nicht bequem machen?"
Sein Blick wanderte über ihren schmalen Körper und blieb wie auf einen geheimen Befehl hin wieder an ihren Brüsten haften. Weich und voll zeichneten sie sich durch den schmeichelnden Wollstoff ab. Andrea hatte auf einen BH verzichtet.
"Weil ich es nicht mehr gewohnt bin, außerhalb einer Rolle einfach nur ein privater Mensch zu sein.", erklärte Andrea offen. „Seit ich 18 Jahre alt war, spiele ich, kenne ich nichts anderes mehr. Ich mime die Glückliche, die Arrogante, die Unersättliche und bin doch eigentlich seit vielen Jahren nur müde. Sogar hier zu Hause, wenn mein Mann und die Kinder daheim sind, spiele ich eine Rolle. Ich gebe die glückliche, umsorgende Ehefrau und Mami. Etwas, dass ich wahrscheinlich nie war. Ich weiß es ja selbst nicht mehr. Der Beruf der Schauspielerin ist gefährlich, verstehst du. Man gleitet ohne zutun in diesen Drang, Menschen immer etwas vormachen zu müssen, zu wollen. Egal ob man sich und seiner Umwelt damit das Leben schwer macht. Ich meine immer, Erwartungen erfüllen zu müssen, welche die anderen womöglich gar nicht haben." Mark schaute betreten auf den weichen Teppich unter seinen Füßen. Er wusste nicht, wie er auf ihre Worte reagieren sollte.
Andreas Bekenntnis machte ihn hilflos. Sollte er ihr sagen, dass ihre Ängste und Sorgen ...