Die Buchlesung Teil 02
Datum: 07.02.2021,
Kategorien:
Berühmtheiten
Autor: byWespe
... Fußmarsch und der Glühwein geschafft hatten?", fragte sie leise. „Das hat mich ehrlich geärgert. Es sah aus, als wärst du aus langer Weile eingenickt."
Diese Frage traf Mark völlig unvorbereitet.
"Ja!", beteuerte er. „Ich hatte mich seit Weihnachten auf diesen Abend gefreut. Mensch, glaubst du wirklich, ich bin so dämlich und mache mir freiwillig so eine Chance kaputt?"
"Was für eine Chance?", flüsterte Andrea und drückte ihren Oberkörper an seinen Arm.
"Die Möglichkeit dich zu sehen, zu bestaunen, dir nahe zu sein, dich zu hören, deine Gesten, deine Mimik zu studieren. Einfach alles."
"Hm ...".
Mehr sagte sie nicht, nahm Marks Arm und legte ihn um ihre Schultern.
Mark versteifte sich, wusste nicht, wie er sich verhalten sollte.
Was bedeutete diese Geste? Wollte sie ihn tatsächlich verführen? Suchte die Diva nach Bestätigung? Brauchte Andrea seine Nähe? War das Schauspiel oder Ehrlichkeit? Er war irritiert, wusste nicht, was er tun sollte.
Wieder wechselte Andrea unvermittelt das Thema: "Du wolltest ein Taxi rufen."
"Soll ich?"
Mark griff nach dem Handy, welches auf dem Couchtisch lag.
"Nein! Ich möchte, dass du noch bleibst. Oder musst du nach Hause, weil du erwartet wirst?"
Jetzt war sie wieder so normal, so natürlich, einfach Andrea, die wunderschöne Frau von nebenan.
"Ich denke nicht. Meine Frau wird schon schlafen, es ist fast Mitternacht."
Sie bewegte sich neben ihm, setzte sich in den Schneidersitz und schaute ihn offen ...
... an.
Marks Herz begann heftig zu klopfen. Ihre grünen Katzenaugen schienen auf den Grund seiner Seele zu blicken.
"Ich will mit dir schlafen.", raunte sie unvermittelt und kaum verständlich.
"Andrea ... wir können nicht ... ich kann nicht ... du ... wir ... wir sind ..."
Noch ehe Mark seinen gestammelten Worten einen wirklichen Sinn geben konnte, legten sich Andreas Lippen auf seinen Mund und verschlossen ihn mit einem sanften Kuss.
Mark wollte sich wehren und Andrea gleichzeitig festhalten, umarmen, an sich drücken, berühren.
Seine Sinne reagierten und genossen ihren Geschmack, ihren Duft, die Wärme ihres Körpers während sein Verstand ‚Halt' und ‚Nein' brüllte.
Nach einer kurzen, wunderbaren Ewigkeit gab Andrea seinen Mund frei.
"Entschuldige.", flüsterte sie mit niedergeschlagenen Augen.
"Es ...es gibt nichts ... du musst dich nicht entschuldigen."
"Ich schätze, ich bin zu weit gegangen. Die Primadonna in mir, die es gewohnt ist ihren Willen zu bekommen, ist mit mir durchgegangen."
Andrea warf fast trotzig ihre feuerrote Mähne in den Nacken.
"Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, entweder ein Taxi zu bestellen, oder hemmungslos über mich herzufallen.", provozierte sie eine Entscheidung.
Mark wusste nicht mehr ein noch aus.
Was sollte er tun?
Warum brachte Andrea immer wieder ihren Schauspielberuf und ihre Karriere ins Spiel?
Viele ihrer Äußerungen irritierten und verunsicherten ihn.
War ihr Verhalten ein Schutzschild, Unsicherheit ...