Abstieg ins Chaos
Datum: 19.02.2021,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
Autor: byAuden James
... gab jedem der beiden ein paar Münzen, das Mindeste, was ich für das Haus Devon tun konnte.
Als ich im Hotel in Beatrice ankam, war ich nicht überrascht, Doktor Nicholls zusammengesackt in einem Stuhl an einem der Tische zu sehen, aber ich war ziemlich überrascht, Pamela gleichermaßen zusammengesackt auf einem der hohen Stühle an der Bar zu sehen. Sie rauchte, und ein Tumbler mit, so schien es, Hochprozentigem stand vor ihr. Sie sah mich nicht an, als ich hereinkam, aber sie nahm einen langen Zug von der Zigarette und drückte sie dann rabiat in einem Plastikaschenbecher auf der Thekenplatte aus und kramte in einer auf der Theke liegenden Clutch herum und steckte sich eine weitere Zigarette an. Ich bemerkte, dass ihre Hände zitterten.
Ich ging auf sie zu. Ich hegte nicht die Absicht, ihr zu erzählen, was ich gerade gesehen hatte, aber wir waren ein Liebespaar gewesen vor langer Zeit, verdammt, und ich vermisste ein Zeichen, dass ihr bewusst war, dass es mich gab. Ich war diesen weiten Weg gekommen. Und ich konnte mir einreden, dass ich im Auftrag des
Foreign Office
oder sogar auf Geheiß von Lord Clarence kam, aber in diesem Augenblick wusste ich, dass ich gekommen war, um Pamela zu sehen. Dass ich niemals über Pamela hinweggekommen war, ungeachtet meiner eigenen, letzten Endes fruchtlosen und unglücklichen Ehe.
Aber als ich den Raum durchqueren wollte, legte Doktor Nicholls eine Hand auf meinen Ärmel und stoppte meine Vorwärtsbewegung.
»Könnten Sie einen ...
... Moment erübrigen für einen alten Mann, Sir? Ich möchte mich entschuldigen.«
Was sollte ich machen? Ich setzte mich an den Tisch neben den melancholischen Doktor.
»Können Sie mir vergeben für mein Verhalten an diesem Nachmittag?«, nuschelte er. Seine Augen waren blutunterlaufen und in ihnen standen Tränen. »Ich weiß nicht, was über mich kam. Ich hatte zu viel getrunken, natürlich. Es ist nur so einsam hier draußen, und ich habe … manchmal habe ich … dieses Verlangen, wissen Sie.«
»Schon gut. Macht mir nichts aus«, antwortete ich leise und versuchte, meine Ich-verstehe-Miene aufzusetzen. Vielleicht war das jedoch zu viel kultiviertes London und nicht genug raues Rhodesien, denn Nicholls nahm dies eher als Zuspruch denn als höfliche Verabschiedung auf.
»Ist nur so, dass wir nicht viele so gutaussehende Besucher wie Sie hier draußen haben, Brian. Vornehme Männer. Männer mit Scharfsinn und Ausstrahlung, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
»Mmmh, mmh«, raunte ich, meine Aufmerksamkeit mehr auf das höfliche Ablehnen des Drinks, den Nicholls in meine Richtung schob, konzentriert als auf das, was er sagte.
»Ich dachte mir. Vielleicht … also, ich dachte mir. Vielleicht könnten Sie für einen Drink mit zu mir aufs Zimmer kommen.«
Jetzt galt meine ungeteilte Aufmerksamkeit Nicholls.
»Mmh, danke für das Angebot, Doktor. Wirklich sehr schmeichelhaft, aber ich denke nicht. Ich denke, ich werde raufgehen und mir den Straßenstaub abwaschen und ein Schläfchen machen.«
»Ich ...