1. Insel Fortsetzung 06


    Datum: 21.02.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byGesa

    ... gleichfarbiger Unterwäsche. Es war keine Frage, Michelle hatte sein Vertrauen, was die Flucht betraf. Er war ihr dankbar, dass sie die Sorgenlast trug und alles organisierte. Da war es doch nur normal, dass er ihr eine Freude machen wollte oder nicht? Schnell verbot er sich den Gedanken an die Glücksgefühle, die er verspürt hatte, als Michelles Hände den Saum seines Höschens nachgezeichnet hatten oder als er ihren Blick darauf spüren konnte.
    
    Michelle war in den Laden eingetreten, als ob sie ihn jede Woche besuchen würde. Sie wandte sich ohne Umschweife sofort an eine Verkäuferin in den Mittzwanzigern, die mit ihren dunklen Haaren und braunen Augen typisch südfranzösisch aussah:
    
    „Ich hätte gerne für meine Frau ein
    
    e ‚Guepière' oder ein ‚Serre-taille' als komplettes Set in einer ähnlichen Farbe wie die ihrer Haare oder in einer Kontrastfarbe. Michaela, gehst du bitte schon einmal in die Umkleide? Sie helfen ihr bitte mit den Größen und der Auswahl, ja? Ich möchte nachher zwei Alternativen an ihr sehen, von denen ich eine wähle. Dann hätte ich gerne eine gut englisch sprechende Kollegin, die mich über Lingerie in rosé-Tönen und über Sets in purer Seide berät."
    
    Die Verkäuferin starrte Michelle für einen Moment an und klimperte überrascht mit den Wimpern, dann rief sie mit einem deutlichen französischem Akzent eine ältere Kollegin herbei: „Kannst du bitte den Monsieur hier beraten? Und Sie, Madame, kommen bitte zu Kabine."
    
    Michelles Tempo und seine Wortwahl ...
    ... verblüffte Michael, aber als er auf seine Armbanduhr schaute, begriff er die Eile. Es war inzwischen schon 11 Uhr. Was zum Teufel war eine ‚Guepière' oder ein ‚Serre-taille'?
    
    Er wagte nicht zu fragen, solange Michelle direkt in Hörweite war. Die Verkäuferin führte ihn in eine Kabine. Sie war total geschäftsmäßig: „Ausziehen bis auf culottes, Madame. Ich hole der Ware zur Auswahl."
    
    Michael hatte nicht erwartet, dass der Besuch so ablief. Er sollte sich hier vor einer fremden Frau quasi komplett ausziehen und diese tat so, als ob es das normalste der Welt wäre. Und er sollte etwas anprobieren von dem er noch nicht einmal wusste, was es war. Sie hatte noch nicht einmal seine Zustimmung abgewartet. Er hatte aber nicht wirklich eine Wahl, wenn er keine Schwierigkeiten machen wollte und er wollte Michelle nicht enttäuschen. Er begann sich also auszuziehen. Er hatte angenommen, dass es so ähnlich wie im Schmuckladen sein würde. Er hatte sich Seite an Seite mit Michelle bei der Auswahl gesehen, aber nun war er hier von Michelle getrennt. Er war enttäuscht, dass die Beratung ohne ihn ablief. Michelle würde etwas für ihn auswählen, ohne dass er seine Meinung sagen konnte. Und plötzlich machte seine Fantasie Bocksprünge, als er sich sah, wie ‚Michel' in der Kabine etwas für ihn am Morgen herauslegte und er keine Wahl hatte als dies anzuziehen, wenn er nicht übers Knie gelegt werden wollte.
    
    Er versuchte schnell auf andere Gedanken zu kommen, als er fühlte wie seine Brustwarzen steif ...
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