1. Neugier


    Datum: 04.03.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: byAphelionTripe

    ... nur Klamotten drin..."
    
    "Aha! 'Fast'! Und was heißt hier 'nur' Klamotten? Die verraten mir eine ganze Menge über dich!"
    
    "Ach ja, und was?"
    
    "Wie cool du dich anziehst, zum Beispiel!"
    
    Jannik packte sich an sein Sweatshirt.
    
    "Siehst du das nicht?"
    
    "Nur, dass du heute ganz okay angezogen bist. Und ich sehe auch nur das, was du zeigst. Komm schon, gib mir die Tasche. Oder hast du da drin irgendwelche geheimen Sachen? Die krieg ich eh raus. Ich bin doch jetzt deine Schwester."
    
    "Das wird langsam zum Totschlagargument."
    
    "Aber nicht nur von mir, Bruderherz..."
    
    Viviens Euphorie war ansteckend und so entschied Jannik sich dafür, gar nicht erst darüber nachzudenken, ob in seiner Tasche irgendetwas war, was er ihr verheimlichen wollte. Er reichte sie ihr herüber. Bevor er sie jedoch tatsächlich aus der Hand gab, hielt er sie noch kurz fest.
    
    "Moment noch. Wenn ich dir jetzt meine Tasche gebe, kriegst du was über mich raus. Aber wie läuft das umgekehrt? Wie lerne ich dich kennen?"
    
    Sie griff nach der Tasche. Weil er sie immer noch festhielt, berührte ihre Hand dabei seine. Während er den Hautkontakt genoss, dachte sie kurz nach und fasste einen Entschluss:
    
    "Du hast Recht, es muss fair bleiben. Ich erlaube dir, dich hier im Zimmer frei umzusehen."
    
    "Das nennst du fair? Das habe ich doch alles schon gesehen..."
    
    "Lass mich ausreden. Ich meine nicht nur das, was du sehen kannst. Du darfst jeden Schrank und jede Schublade aufmachen. Und wenn du was ...
    ... findest, was dich interessiert, darfst du es dir ansehen. Keine Geheimnisse."
    
    Auf diesen Vorschlag ließ Jannik sich gerne ein. "Deal!", war seine Antwort, bei der er seine Tasche aus der Hand gab.
    
    Vivien öffnete den Reißverschluss des großen Mittelteils. Weil sie seine Klamotten nicht durchwühlen wollte, holte sie sie heraus und sortierte sie fein säuberlich auf dem Bett. Seinen Ersatzpullover, zwei T-Shirts und die Ersatzjeans legte sie ebenso direkt beiseite wie die zwei paar Socken, die Jannik eingepackt hatte. Offensichtlich weckten nur die übrigen Kleidungsstücke ihr Interesse.
    
    "Ich dachte, du wolltest sehen, wie cool ich mich anziehe?", fragte Jannik leicht verwundert.
    
    "Na ja, das ist ja alles so ähnlich wie das, was du gerade anhast. Und ich hab auch gesagt, ich will das sehen, was du mir nicht zeigst. Das hier nämlich!"
    
    Sie hielt die beiden Boxershorts hoch, die sie in der Tasche gefunden hatte. Die eine war in verschiedenen Blautönen kariert. Vivien hielt sie an den Bettbezug, den sie für Jannik herausgesucht hatte.
    
    "Na, das passt ja!"
    
    Die andere hatte ein buntes Muster, auf dem nichts Konkretes zu erkennen war. Sie sah auf das Schildchen in der Unterhose.
    
    "Und jetzt sag ich dir, was ich über dich weiß: Da ich mal annehme, dass du gerade auch eine Boxer anhast und ich sehe, dass du ein T-Shirt und Socken anhast, sind das wohl die Klamotten, die du jeden Tag wechselst. Den Pulli und die Jeans hättest du nicht unbedingt mitbringen müssen, hast du aber ...
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