Pfarrhaus 02
Datum: 23.07.2021,
Kategorien:
Transen
Autor: byGesa
... Julia vor. Sie war einfach nur neugierig über meinen ungewöhnlichen Namen. Plötzlich brandete Gekicher und Gelächter auf, als ich die Türklinke zu den Toiletten schon in der Hand hielt und Julia mich netterweise warnte:
„Maria, pass doch auf. Das sind doch die Räume für die Jungs! Hast Du keine Augen?!"
Ich zog meine Hand zurück, als ob ich sie mir an der Klinke verbrannt hätte. Verdammt, da hatte ich in aller Gewohnheit so reagiert, wie es für mich normal war. Oh, da musste ich in der Zukunft mehr aufpassen! Ich folgte schnell Julia und schluckte kurz, als ich das ungewohnte Bild von einer Reihe von Toilettenabteilen sah ohne jede Spur von den Pinkelbecken, die ich von dem Internat gewohnt war. Ich suchte mir ein Abteil aus, und versuchte so zu tun, als ob ich das jeden Tag so machen würde. In Wirklichkeit klopfte mein Herz leicht nervös. Das war eine der Feinheiten, an die ich bis jetzt noch nicht richtig gedacht hatte. Julia sagte dann irgendetwas über den Kursus, aber ich verstand es nicht. Ich gab nur irgendeinen halb zustimmenden Laut von mir, als ich die Jeans und meinen Schlüpfer herunter zog, während ich mich gleichzeitig auf die offene Klobrille heruntersetzte. Im ersten Moment konnte ich einfach nicht, weil alles so ungewohnt war. Endlich lief es, ich war erleichtert in doppelter Hinsicht. Nebenan hörte ich, wie Julia ein Stück Papier von der Klo-Rolle abriss. Im ersten Moment fragte ich mich was das sollte, aber dann imitierte ich sie rasch, um nur ja keinen ...
... Verdacht zu erregen und mir wurde schnell klar, warum sie das wohl getan hatte. Der Alltag hatte so einige Stolpersteine in sich -- das begriff ich so allmählich.
Am Abend war ich dankbar, dass ich ein Einzelzimmer zugewiesen bekommen hatte. Ich brauchte für den Abend weiß Gott Ruhe und etwas Abgeschiedenheit. Der Rest der Woche verlief schneller als ich gedacht hatte. Manche der Gerichte, deren Zubereitung wir lernten, mochte ich gern.
So allmählich gewöhnte ich mich an die Routine und an die Anwesenheit nur von Frauen und Mädchen um mich herum. Mich mit ihnen zu unterhalten, fiel mir immer noch nicht leicht, aber das wurde als Zurückhaltung meinerseits gedeutet und machte mich nicht zu etwas besonderem, denn auch manche der jüngeren Mädchen waren eher schüchtern.
In der darauffolgenden Woche war die Atmosphäre ziemlich anders. Hier ging es eher um möglichst effektives und gründliches Reinigen des Haushaltes und von Wäsche im weiteren Sinne. Hier waren es im Wesentlichen eigentlich nur Frauen ab 25 bis Anfang 40 -- ich war eigentlich der jüngste, bzw. in deren Augen die jüngste.
Der Ton in dieser Gruppe war auch derber als in der ersten. Manches Mal wurde ich regelrecht rot, als insbesondere eine der drallen 30-jährigen häufiger provokante Sprüche über gestandene Mannsbilder mit einem ‚knackigen Arsch' oder mit ‚ordentlich was in der Hose' abließ. Das kannte ich so nicht. Gut, im Internat gab es Sprüche über Mädchen mit prallen Titten oder so. Aber diese Sprüche ...