1. ?Erinnerung


    Datum: 22.08.2021, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... kein Schwur, es war ein Fluch, der mich jetzt an sie bindet und mich quält."
    
    Das junge Weib begehrte auf: "Ich habe gesagt, dass ich dich glücklich machen will, aber ich habe nicht gesagt, das ich nur dich allein glücklich machen will. Auch ich will meine Freude haben - und wenn Du das allein nicht schaffst, dann suche ich eben bei Anderen was mir fehlt."
    
    "Aber ich habe dich geheiratet. Du bist meine Frau."
    
    "Ein altes Weib hat uns einen Schwur abgenommen, es war keine Hochzeit. Und außerdem: Kein Mensch kann einem anderen gehören. Wenn du kannst, lege ich mich zu dir. Wenn nicht, suche ich wo anders was mir fehlt."
    
    "Wenn sie kein Gesetz gebrochen hat, so soll sie gehen.", meinte der Richter. Für die Moral bin ich nicht zuständig.
    
    Die Seele ist Sache der Kirche und der heiligen Inquisition.", fügte er noch hinzu und ging.
    
    Ein Pfaffe sprang auf und rief, mit dem Finger auf sie zeigend: "Spannt sie in den Block, bis der Großinquisitor kommt."
    
    So wurde die schwarzhaarige Schöne auf dem mittelalterlichen Marktplatz mit Kopf und Händen ins Holz eingespannt.
    
    Ich schlich herum um sie, betrachtete ihren wunderschön geformten Leib und die Rundung ihrer Hüften, die der dünne Stoff ihres Kleides umspielte. Ich flüsterte ihr ins Ohr: "Soll ich dich befreien?"
    
    "Noch nicht. Warte bis die Musik wieder beginnt.", raunte sie.
    
    Die langen, schlanken Beine wurden bis etwa zwei Hände über den Knien vom Kleid bedeckt. Die Beine steckten in hohen schwarzen Stiefeln. ...
    ... An ihren zart gerundeten Pobacken klebte der Stoff förmlich und ließ die Haut durchscheinen. Die straffen Brüste lagen wie zwei reife Früchte im geschnürten Oberteil und erweckten den Eindruck, als wollten sie bei jeder Bewegung aus dem Dekollete springen. Eine ganze Weile standen noch Schaulustige um sie herum und machten teils aufmunternde, teils zotige Bemerkungen. Doch als die Musik von der Bühne her einsetzte, blieben nur sie und ich zurück.
    
    "Jetzt kannst du ja dein Glück versuchen!" hörte ich ihre Stimme.
    
    Der Block war lediglich durch einen Bolzen, der in einer Öse steckte, gesichert. Ich hätte ihn sofort entfernen können, doch ich wollte die Gelegenheit auch ein wenig ausnutzen.
    
    "Was bekomme ich für die Befreiung von Dir?"
    
    "Jede Menge Ärger mit dem Ritter!"
    
    "Ist das alles?"
    
    "Würde dir ein Kuss von diesen Lippen genügen?" dabei zeigte sie mit beiden Zeigefingern auf ihren Mund. Weil nur Kopf und Hände auf dieser Seite des Prangers waren, wirkte es etwas grotesk. Ich beschloss, sie zu küssen, wenn sie wieder frei war.
    
    Während ich den Bolzen aus der Öse zog, fragte ich sie: "Und wie ist dein Name?"
    
    "Ich bin die Nymphe Sigura vom Mondsee." dabei lachte sie.
    
    "Und wie heißt du richtig?"
    
    "Ganz anders." und wieder lachte sie.
    
    Sie war von einer solch frechen Fröhlichkeit, dass man sie für ein Kind halten könnte, wenn da nicht dieses schöne Gesicht einer Mittzwanzigerin mit einer schmalen Nase und einem roten Mund gewesen wären... und der zart ...
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