Anita und wir Episode 06.1
Datum: 23.08.2021,
Kategorien:
Transen
Autor: byPhiroEpsilon
... kleine Wiese.
Ich blickte wieder zu dem näherkommenden Rad. Der Fahrer — die Fahrerin — trug keinen Helm, und ihr langes blondes Haar wehte im Fahrtwind hinter ihr. Sie sah gottseidank nicht besonders schwer aus, also konnte mein Plan klappen.
"Schnapp das Rad", fauchte ich Laura an, und trat einen Schritt nach rechts.
"Verstanden", fauchte sie zurück und machte einen Schritt nach links.
Ich war einen Augenblick schneller, griff mit beiden Händen nach dem Mädchen und warf mich rücklings auf die Wiese.
Laura hätte beinahe zu spät zugegriffen, konnte aber das Rad noch festhalten, bevor es herrenlos über die Kante fliegen konnte.
Das Mädchen in meinen Armen schrie — überrascht? furchterfüllt? wütend? — auf. Es war wohl auch Schmerz dabei, denn ihr einer Fuß hatte sich kurz im Rad verfangen.
Dann prallte ich auf. Keine Erfahrung, die ich weiterempfehlen würde, aber auch nicht übermäßig schmerzhaft. Ich hatte meine Muskeln angespannt und rollte mich ab, konnte aber dabei nicht verhindern, dass sie mit ihrem Kopf auf den harten Boden schlug. Es war für den Moment absolut unpassend, doch ich konnte nicht umhin zu bemerken, dass sie für ihre Größe eine überraschend umfangreiche und feste Oberweite hatte.
Dann war Laura da. "Wie geht es dir?", keuchte sie. "Wie geht es ihr?"
Ich richtete mich auf, das Mädchen hing schlaff in meinen Armen. "Mir wahrscheinlich besser als ihr. Sie hat sich den Fuß verletzt und den Kopf aufgeschlagen."
"Schaffst du es bis ...
... zur Hütte oder soll ich tragen helfen?"
"Das sind nur zweihundert Meter, und sie scheint nicht zu bluten."
Okay. Macho. Aber ich schaffte es. Gerade eben noch aufrecht wankte ich hinter meiner Frau in die Hütte.
Laura
Frank legte das Mädchen vorsichtig auf das Sofa. Sie stöhnte leise. "Ganz ruhig", brummte er mit seiner besten Schlafzimmerstimme und begann, ihr die Jacke auszuziehen. "Nicht bewegen."
Sexiest Voice Alive. Wäre das hier kein Notfall gewesen, hätte ich ihn sofort ins nächste Bett gezerrt.
"Holst du bitte mal den Erste-Hilfe-Koffer?", fuhr er fort, legte die Jacke weg und machte mit dem Schuh weiter.
Ich wirbelte herum, musterte den einzigen Schrank in der Hütte, und sah ein Kreuzsymbol auf der Tür rechts unten.
Ich öffnete sie und zog den orangenen Koffer heraus, der dahinterlag. "Ganz schön groß und schwer", keuchte ich. Dann fiel mein Blick auf ein Firmenlogo, das ich in der Robotküche der Villa schon gesehen hatte. "Und warum ist hier das Logo von deVille-Haushaltsgeräte drauf?"
"Mach nicht lange rum", sagte Frank ungeduldig. "Ich glaube ja nicht, dass die Kleine gleich abnibbelt, aber ..."
Ich öffnete den Deckel. Das erste, was ich sah, war ein Tablet in einer Halterung, das sich, wohl getriggert durch das Öffnen des Kofferdeckels, einschaltete.
"Bitte nennen Sie die Art des medizinischen Notfalls", sagte eine sonore Männerstimme.
Ich brach in Gelächter aus. "Nein!", keuchte ich. "Haben die wirklich den Holodoc von der ...